Wien

Mädchen verliert Kiga-Platz weil es Diabetes hat

Viele Pädagogen trauen sich die Betreuung von Kindern mit Diabetes nicht zu. Auch Familie N. verlor nach der Diagnose der Tochter den Kiga-Platz.

Heute Redaktion
Die Tochter spielt nun zuhause – in den Kindergarten kann sie aufgrund ihrer Erkrankung aktuell nicht gehen.
Die Tochter spielt nun zuhause – in den Kindergarten kann sie aufgrund ihrer Erkrankung aktuell nicht gehen.
ORF/Screenshot

20 Kinder im Kindergartenalter erkranken jedes Jahr an Diabetes. Als wäre die Diagnose selbst nicht schon Schock und Einschränkung genug, haben viele Familien noch mit weiteren Problemen zu kämpfen – etwa wenn es um das Thema Kindergartenplätze geht, wie ein Bericht des "ORF" eindrücklich zeigt.

Erhöhter Betreuungsbedarf schreckt Pädagogen ab

Es war vor etwa einem Jahr, als Familie N. bemerkte, dass sich die ältere Tochter ständig müde und niedergeschlagen fühlte. Untersuchungen brachten schließlich Klarheit: Das Mädchen leidet an Diabetes Typ 1. Sie wurde stationär aufgenommen, bekam eine Pumpe und einen Sensor. Der Sensor misst unter der Haut den Glukosewert, die Pumpe ist für die Insulinabgabe verantwortlich. Messungen am Finger sind nur in Ausnahmefällen nötig.

Für die Familie hatte die Diagnose noch weitere Auswirkungen, denn die Tochter verlor ihren Platz im Kindergarten. Viele Pädagogen würden sich nicht zutrauen, den erhöhten Betreuungsbedarf abzudecken. Obwohl eine Einschulung durch die mobile Kinderkrankenpflege möglich wäre.

Kindergartenmilliarde soll Abhilfe schaffen

Der aktuelle Personalmangel spiele hier eine zentrale Rolle, sagt der Vater des Kindes. "Wenn Fachkräftemangel herrscht und die nur vier Pädagoginnen sind, die sich der Sache annehmen. Dann sind zwei im Krankenstand, zwei müssen da sein. Kann man sich eh ausrechnen, was dann daraus resultiert", so Herr N. gegenüber "Wien heute".

Experten und Betroffene fordern einen Ausbau der Inklusionskindergärten und mehr pädagogisches Personal. Karin Broukal, die Leiterin der zuständigen Behörde MA 10, verweist auf die im Sommer 2022 angekündigte Kindergartenmilliarde, die Abhilfe schaffen soll. Das Geld werde auch dafür verwendet, dass die Plätze ausreichend gut aufgestellt sind und Kinder mit chronischen Erkrankungen gut betreut werden. Details gibt es dazu allerdings noch keine.

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