Unfall im Stall

Mädchen (9) fällt Maschine auf Kopf – tot

Bei einem Arbeitsunfall in Belp im Schweizer Kanton Bern kam am Samstagnachmittag ein Kind im Schulalter ums Leben.

20 Minuten
Mädchen (9) fällt Maschine auf Kopf – tot
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder von Landwirten auf dem Hof mithelfen. Symbolbild.
Getty Images

Bei einem schweren Arbeitsunfall in der Schweizer Gemeinde Belp ist am Samstagnachmittag ein Kind ums Leben gekommen. Laut Aussagen mehrerer Dorfbewohner handelt es sich um ein neunjähriges Mädchen, das seinem Vater im Stall helfen wollte. Dabei sei ihm eine Maschine auf den Kopf gefallen. Auf Anfrage von "20 Minuten" wollte die Kantonspolizei diese Informationen weder bestätigen noch dementieren.

Fahrzeuge und Maschinen die grössten Risiken

Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) ist es nicht ungewöhnlich, dass Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, ihren Eltern bei der Arbeit helfen wollen. Dabei seien jedoch einige Gefahren zu beachten, allen voran ungesicherte Absturzstellen, Tiere, Güllegase, rückwärtsfahrende Fahrzeuge und Reinigungsmittel.

"Rund zwei Drittel der tödlichen Kinderunfälle sehen wir im Zusammenhang mit Fahrzeugen und Maschinen", schreibt BUL-Sicherheitsfachfrau Cornelia Stelzer auf Anfrage von 20 Minuten. Daher müssten Maschinen generell immer über intakte Schutzvorrichtungen verfügen und gegen unbefugtes Einschalten sowie Umsturz gesichert sein. Außerdem dürften Kinder nur gesichert auf Fahrzeugen mitfahren.

Eine gute Grundsicherheit auf dem Betrieb – korrekt gesicherte Gebäude, Maschinen und Arbeitsmittel sowie sichere Arbeitsabläufe – ist laut Stelzer essenziell. Aber: "Arbeitssicherheit ist nicht kindersicher – bei kleineren Kindern müssen zum Teil weitere Maßnahmen umgesetzt werden. Kleine Kinder müssen beaufsichtigt werden, und man sollte sie nur das tun lassen, was sie auch können."

Acht tödliche Kinderunfälle in zehn Jahren

Zu den altersgerechten Tätigkeiten gehörten etwa Äpfel auflesen, Mithelfen beim Zäunen, Ernten oder die Hühner füttern. Für Kinder tabu seien hingegen gefährliche Arbeiten mit Motorsägen, Hubfahrzeugen oder der Umgang mit Chemikalien oder Pflanzenschutzmitteln.

Basierend auf Polizeimeldungen erfasste die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) in den Jahren 2014 bis 2023 acht tödliche Kinderunfälle. Drei Kinder starben beim Fahren oder Mitfahren, drei wurden überfahren, jeweils ein Kind ertrank und stürzte in einem Gebäude.

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