Luxusjacht unter deutscher Flagge fährt Mann (20) tot

Eine Luxusjacht unter deutscher Flagge hat am Freitag vor der Ostküste Mallorcas mit hoher Geschwindigkeit ein kleines Fischerboot überfahren. Einer der drei Fischer kam bei dem Unfall ums Leben, bestätigte die Polizei entsprechende Medienberichte.

Die mehr als 20 Meter lange Motorjacht sei nach der Kollision mit dem nur etwa drei Meter langen Fischerboot vor Cala Bona am Freitagabend einfach weitergefahren, berichteten die Inselzeitungen "Mallorca Zeitung" und "Mallorca Magazin".

Opfer war ein 20-Jähriger

Wie "Última Hora" berichtet, handelte es sich bei den Fischern um einen 45-Jährigen und seine beiden Neffen, 20 und 13 Jahre alt. Beim Todesopfer handelte es sich um den 20-jährigen Guillem Comamala Fiol, der auch ein leidenschaftlicher Volleyballspieler war.

Er fischte demnach gegen 21.15 Uhr mit seinem Bruder und seinem Onkel in den Gewässern von Cap Pinar Tintenfische. Guillem, der eine Lampe in der Hand gehalten habe, sei an den Folgen des starken Aufpralls gestorben. Sein Onkel habe die Leiche des jungen Mannes dank der Taschenlampe, die er bei sich trug, bergen können.

Der Volleyballverein Club Voleibol Pòrtol trauert um sein verstorbenes Teammitglied. "Ein sehr trauriger Tag für unsere Familie. Vom Volleyballclub Pòrtol aus möchten wir unser aufrichtiges Beileid der Familie, den Freunden und Bekannten von Guillem Comamala Fiol aussprechen. Als Club hatten wir das Privileg, ihn von klein auf aufwachsen zu sehen. Er hat uns alle mit seiner Persönlichkeit als Mensch und mit seiner Qualität als Spieler verzaubert", heißt es in einem Facebook-Beitrag.

Identität des Kapitäns unklar

Die Polizei bestätigte, dass die Jacht im Hafen von Porto Cristo gefunden und der Kapitän ermittelt worden sei.

Zur Identität des Schiffsführers wollte ein Polizeisprecher zunächst nichts mitteilen und verwies auf die laufenden Ermittlungen. Es bestehe der Verdacht der fahrlässigen Tötung und unterlassener Hilfeleistung, wie es in Medienberichten heißt.

Angriff auf Taxifahrer sorgte für Empörung

Gerade erst hatten Berichte für Empörung gesorgt, denen zufolge ein mallorquinischer Taxifahrer von einer Gruppe deutscher Polizisten krankenhausreif geprügelt worden sein soll.

Nach DPA-Informationen waren mehrere Polizeibeamte aus Essen gemeinsam auf Mallorca im Urlaub und in den Vorfall verwickelt. Alle durften zurück nach Deutschland reisen.