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Lukaschenko steigt mit Kalaschnikow in Heli

Mehr als 100.000 Menschen protestierten in Minsk gegen Lukaschenko. Jener ließ sich mit Kalaschnikow und schusssicherer Weste in seinen Heli bringen.

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Der 65-Jährige hatte zuvor Drohungen an die Demonstranten ausgesprochen. Nun zeigte er sich mit Kalaschnikow und schusssicherer Weste.
Der 65-Jährige hatte zuvor Drohungen an die Demonstranten ausgesprochen. Nun zeigte er sich mit Kalaschnikow und schusssicherer Weste.
AFP / picturedesk.com

Nach den Massenprotesten in Minsk gegen Staatschef Alexander Lukaschenko ist ein Hubschrauber an seinem Präsidentenpalast gelandet. Das war auf mehreren Videos im Nachrichtenkanal Telegram am Sonntagabend zu sehen. Das Staatsfernsehen zeigte dort, wie Lukaschenko mit einer Kalaschnikow-Maschinenpistole in der Hand in schwarzer Montur den Hubschrauber verließ und zum Palast ging.

Zuvor war in sozialen Netzwerken spekuliert worden, ob er sich in Sicherheit bringen lassen wolle wegen der Proteste. Starke Sicherheitskräfte schützten die Zufahrtsstraßen zum Palast mit Militärfahrzeugen.

Verteidigungsministerium drohte mit Armee-Einsatz

"Falls es Störungen der Ordnung oder Unruhen auf diesen Plätzen geben sollte, werden Sie es schon nicht mehr mit der Miliz zu tun bekommen, sondern mit der Armee.",  drohte das Verteidigungsministerium.

Lukaschenko hatte des Öfteren damit gedroht, seine Macht zur Not auch mit Hilfe der Armee zu sichern. Viele Bürger in Weißrussland betonen aber seit Wochen, dass sie keine Angst mehr vor "Europas letztem Diktator" hätten.

Zehntausende protestieren in Minsk

In Minsk kam es am Sonntag zu einem neuen großen Protestzug gegen "Europas letzten Diktator". Die Menschen zogen mit Rufen wie "Hau ab!" und "Freiheit, Freiheit!" durch die Stadt. Es wurde vermutet, dass sich ein Teil der Menge auf den Palast zubewegen könnte. Dort versammelten sich auch Menschen.

Der seit 26 Jahren regierende Lukaschenko hatte sich bei der Präsidentenwahl am 9. August zum sechsten Mal in Folge mit 80 Prozent der Stimmen zum Sieger ausrufen lassen. Das Ergebnis gilt als gefälscht. Seither gibt es landesweit Proteste und Streiks gegen den 65-Jährigen. Lukaschenko hatte betont, notfalls die Armee zur Sicherung seiner Macht einzusetzen und selbst bis zum Tod zu kämpfen.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com