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Lugner und die Suche nach dem Nebelscheinwerfer
Für Richard Lugner ging es nach Kärnten, um einen Baum zu fällen. Die Autofahrt gestaltete sich jedoch schwieriger als erwartet.
Dienstag, 15. November um 15 Uhr: "Heute" holt Richard Lugner (90) in seinem Büro in der Wiener Lugner City ab, um mit ihm nach Taggenbrunn (Kärnten) zu fahren. Mission: Eine Tanne für sein Einkaufszentrum fällen. Gut gelaunt stapfen wir zu seinem Auto in der Garage – ein BMW Hybrid. Schon beim Einsteigen wird klar, Richard Lugner legt größten Wert auf Sauberkeit. "Zweimal in der Woche wird der Wagen gereinigt", erklärt er. Überhaupt spricht er in den höchsten Tönen über seinen fahrbaren Untersatz. "Eigentlich kann das Auto eh alles allein", ist er stolz.
Kleine Hindernisse auf der Fahrt nach Kärnten
Wir bahnen uns den Weg zur Autobahn – und schon der erste Stau. Eine Baustelle lässt Mörtel murren. "Laut Navi sollten wir zweieinhalb Stunden fahren", ist er optimistisch (es sei gleich hier verraten, wir fahren dreieinhalb Stunden, ohne auch nur eine einzige Pinkel-Pause!). Während der Fahrt plaudert Lugner munter drauf los, schwärmt immer wieder vom Sommer und seinem Besuch bei Alfons Haider in Mörbisch. "'The Kind and I' war wirklich fantastisch", streut er dem Neo-Intendanten Rosen. Dann zeigt er auch eine ganz andere Seite von sich, eine, die viele wahrscheinlich nicht kennen: Er schweigt – und das für wirklich längere Zeit.
Dann plötzlich, starker Nebel macht die Sicht auf die Fahrbahn nahezu unmöglich. Doch Lugner findet und findet den Schalter für die Nebelscheinwerfer nicht. "Gibt's ja nicht, wo drehe ich die an", ist er ein bisschen verzweifelt. Gut, das scheint sein Wunderfahrzeug wohl nicht alleine zu können … egal, immerhin findet er den Schalter eine Stunde später, natürlich ist da weit und breit kein Nebel mehr zu sehen. Schnell unterwegs sind wir trotzdem nicht. "Sonst werd ich noch gestraft", hält er sich penibel an die Geschwindigkeitsbeschränkungen.
Denn bricht die Dunkelheit über uns herein, auch keine wirkliche Besserung zur Nebel-Suppe. Doch Mörtel fährt letztendlich auf dem Parkplatz vor dem Hotel. "Zehn Minuten Zeit zum Frischmachen", sagt er und verschwindet im Zimmer. Es steht nämlich noch ein Abendessen bei seinem Freund Alfred Riedl (Jacques Lemans) an. Ein viergängiges Menü, zubereitet von einem Haubenkoch und Wein von der Familie Riedl persönlich. Highlight: Opernsänger Thomas Tatzl lässt es sich nicht nehmen, Lugner ein Ständchen zu singen. Nach der feinen Stärkung geht's dann endlich für alle ins Bett – immerhin muss Lugner am Vormittag des 16. November einen Baum fällen – und wir sehen zu …