Wien
Ludwig will neuerlichen Lockdown nicht ausschließen
Die Infektionszahlen sinken, der Impfturbo zündet, die Öffnungen stehen vor der Tür. Dennoch spricht Wiens Bürgermeister Ludwig offen vom Lockdown.
Nur noch ein paar Tage, dann hat das Warten endlich (!) ein Ende. Gastronomie, Tourismus, Kultur und Sport dürfen ab 19. Mai wieder öffnen, allerdings mit strengen Sicherheitskonzepten. Dennoch möchte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig einen neuerlichen Corona-Lockdown nicht ausschließen.
Wien bei Impfungen Schlusslicht, aber ...
Mit einer 7-Tages-Inzidenz von 70,6 pro 100.000 Einwohner (Stand 15.5.) steht Wien in der Pandemie-Entwicklung so gut wie schon lange nicht mehr da. Seit Mitte April zeichnet sich ein deutlicher Trend nach unten ab, derzeit liegt man sogar unter dem Österreich-Schnitt. Der Erfolg liegt in einer umfassenden Test- und Impfstrategie - auch wenn die offiziellen Zahlen Wien bei Letzterem als Schlusslicht ausweisen.
"Das ist ein falscher Eindruck, denn die Bundesländer bekommen entsprechend ihrer Bevölkerungsanzahl Impfdosen vom Bund zugewiesen. Wien hat nur die Herausforderung, dass wir in einem überproportional starken Ausmaß auch Menschen aus anderen Bundesländern impfen, weil sie in Wien arbeiten", so der SPÖ-Bürgermeister im Interview mit der "Kronen Zeitung". Gerade in außergewöhnlichen Zeiten sollte man "in besonderem Ausmaß Solidarität" üben.
Noch kein Grund zum Jubeln
Doch trotz sinkender Infektions- und steigender Impfzahlen, stimmt Ludwig noch nicht vollends in die Jubelgesänge ein. Der Landeschef spricht sogar von einem neuerlichen Lockdown. "In der jetzigen Situation kann niemand irgendetwas ausschließen. Aber ich werde alles daran setzen, das zu verhindern", erklärt der 60-Jährige wenige Tage vor den großen Öffnungsschritten.
Sorge bereitet beispielsweise die indische Corona-Mutation, welche sich offenbar in Österreich ausbreitet. Vergangene Woche wurden zeitgleich im Burgenland und in Tirol mehrere Fälle gemeldet.