Politik
Ludwig stört Personal-Debatte um Rendi-Wagner
Der amtierende Wiener Bürgermeister Michael Ludwig kritisierte am Donnerstag Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. Die Vertrauensfrage sei "nicht notwendig".
Am Dienstag stellte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) die Eckpunkte seines Wahlprogramms für die bevorstehende Gemeinderatswahl im Herbst vor. Vor Journalisten gab er an, sich um Inhalte kümmern zu wollen und sich nicht an einer Schlammschlacht beteiligen zu wollen.
Während in Wien der Fokus also voll auf das Wahljahr 2020 gerichtet ist, herrscht in der Bundespartei Ungewissheit über die Zukunft von Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. Diese kündigte am Sonntag an, sich parteiintern der Vertrauensfrage stellen zu wollen. Als Begründung gab Rendi-Wagner an, dass es so nicht weitergehen könne. Sie konstatierte eine "Selbstzerfleischung" und Intrigen.
Ludwig will Ergebnis halten
Ludwig hat mit dieser Debatte offenkundig wenig Freude. Zwar sei nach der Nationalratswahl beschlossen worden, einen Erneuerungsprozess in der Partei zu starten, sagte er im Ö1-Frühjournal. "Das Verquicken mit dem persönlichen Schicksal der Parteivorsitzenden hätte ich für nicht notwendig erachtet, aber es war ihre persönliche Entscheidung, das zu tun."
"Gerade jetzt bräuchten wir das Einmengen der Sozialdemokratie in bundespolitische Angelegenheiten", zeigt Ludwig wenig Verständnis für die jüngst losgetretene Personaldebatte.
Als Ziel für die bevorstehende Wahl, strebt Ludwig ein ähnliches Ergebnis wie zuletzt an. 2015 erreichte Michael Häupl mit seiner SPÖ rund 39 Prozent – "unter schwierigen Rahmenbedingungen", wie Ludwig festhält. Auf eine Fortführung der Koalition mit den Grünen will sich Ludwig Stand jetzt nicht festlegen.