Wien

Aus für Lobautunnel – aber das Protestcamp bleibt

Über das Lobautunnel-Aus jubeln Aktivisten im Protestcamp. Ihre Zelte wollen sie erst abbrechen, wenn auch Stadtstraße und S1-Spange begraben sind. 

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Von links nach rechts: die Klimaaktivisten Heinrich, Florian, Maria und Kilian. Sie wollen das Lager in der Donaustadt erst verlassen, wenn die Stadtstraße und S2-Spange abgeblasen sind.
Von links nach rechts: die Klimaaktivisten Heinrich, Florian, Maria und Kilian. Sie wollen das Lager in der Donaustadt erst verlassen, wenn die Stadtstraße und S2-Spange abgeblasen sind.
Denise Auer

Laute Freudenschreie hört man am Mittwoch um neuen Uhr im Camp in der Anfanggasse (Donaustadt). Für die Rede von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) versammeln sich die Aktivisten zum Public Viewing und jubeln, als das Aus für Lobauautobahn inklusive Tunnel verkündet wird. In Aufbruchsstimmung ist danach aber niemand, das Camp ist bereits bis Februar verlängert: "Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat selbst zugegeben, dass das Projekt ohne Tunnel absurd ist. Wenn er die Stadtstraße und S1-Spange durchdrücken will, ist ihm unser voller Widerstand sicher", bekräftigt Florian von "Extinction Rebellion". Klar ist: So lange nicht das gesamte Projekt begraben ist, will hier keiner gehen.

"Bin in Feier- und Kampflaune"

Noch etwas überwältigt vom Erfolg ist Aktivistin Maria: "Ich habe 1.000 Emotionen durchgemacht und bin in Feier- und Kampflaune. Stadtstraße und Spange würden in der grünen Wiese enden. Wenn Ludwig das macht, steht er wie der dumme Schildbürger da. Wie man stattdessen U-Bahnen baut, muss man ihm ja nicht erklären", gibt sie sich kämpferisch.

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    Die Entscheidung von Leonore Gewessler (Grüne) feiert man als Etappensieg.
    Die Entscheidung von Leonore Gewessler (Grüne) feiert man als Etappensieg.
    Denise Auer

    Als wichtigen Etappensieg feiert Kilian die Entscheidung, aber nicht nur für Österreich: "Der erfolgreiche Protest kann als leuchtendes, internationales Vorbild dienen. Wir werden weiterkämpfen und der Bürgermeister kann sich so lange überlegen, ob er wirklich Straßen bauen will, die ins Nichts führen", lacht Killian. "Das ganze Projekt ist eine riesen Sauerei. Es reicht nicht, dass sich die Stadt auf dem Klimabudget ausruht" ergänzt Heinrich, für den es noch viele Baustellen gibt, die verhindert werden müssen.