Wien

Ludwig-Ansage: "Sollten über 5. Lockdown nachdenken"

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig kritisiert fehlende mittelfristige Entscheidungen der Politik und spricht schon jetzt von einem fünften Lockdown.

Michael Rauhofer-Redl
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Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Seit dem gestrigen Sonntag ist der generelle Lockdown in Wien vorbei. Sport, Kultur, Freizeit und auch körpernahe Dienstleistungen sind wieder möglich. Einzig für die Gastronomie heißt es noch bis zum 20.12. "Bitte warten". Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) teilte am Montagvormittag in den sozialen Netzwerken einen kurzen Clip, in dem er erklärt, warum. 

Es gehe nicht nur um das "nächste Wochenende, ob jetzt ein Wirt schon am Samstag oder doch erst am Montag aufsperren kann", so der Stadtchef. Er versuche "ein vorausschauender Politiker zu sein und ich treffe meine Entscheidungen nicht nur fürs nächste Wochenende sondern mittelfristig auch für die nächste Zeit", und sieht darin eine perspektivische Strategie in seinen Entscheidungen. 

"Systematik durchschauen"

Diese erkennt er aber nicht in allen politischen Entscheidungen. Denn im gleichen Atemzug spart er nicht mit der Kritik an der Bundesregierung und Branchenvertretern, die sich von der Stadt Wien ein anderes Vorgehen gewünscht hätten. "Ich finde es merkwürdig, dass man in einer Krise, die eine gewisse Regelmäßigkeit hat, nicht langsam beginnt die Systematik zu durchschauen und sich immer wieder verfängt in rein tagespolitischen Entscheidungen und nicht bereit ist, mittelfristige Entscheidungen zu treffen", verteidigt er sein Vorgehen. 

Die Frage, die sich jetzt gestellt werden müsse, sei, ob Wirte im Februar und März aufsperren können, oder ob es einen fünften Lockdown gibt. "Über das sollten wir nachdenken", erklärt Ludwig besorgt. Klar ist freilich: Ob es einen fünften Lockdown brauchen und geben wird, steht noch in den Sternen

Auch der Mikrobiologe Andreas Bergthaler sprach am Montag bereits über die kommenden Corona-Monate. Er hält einen weiteren Lockdown für vermeidbar, wenn an bestimmten Stellschrauben, etwa einem flächendeckenden 2GPlus-Regime, gedreht werde. Allerdings befindet sich Österreich im Kampf gegen die Uhr. Denn die Omikron-Variante könnte laut Aussage des Forschers schon unmittelbar vor einer massiven Ausbreitung in Österreich stehen. 

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