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Wiener wird neben Helen Mirren zum Serienstar

Heute Redaktion
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Der gebürtige Wiener Lucas Englander spielt in der amerikanisch-britischen Serie "Catherine The Great" an der Seite von Superstar Helen Mirren.

Mit Antonio Banderas stand Lucas Englander (26) 2018 noch für "Genius" vor der Kamera, ab 24. Oktober gibt er sein Bestes in "Catherine, the Great" an der Seite von Schauspielerin Helen Mirren (73). Die amerikanisch-britische Miniserie bei Sky dreht sich um die späteren Jahren der Regentschaft von Katharina der Großen, die als die größte Zarin Russlands bekannt war.

Der gebürtige Wiener mit tschechischen und amerikanischen Wurzeln verriet im "Heute"-Talk, welche Rolle er in der Serie verkörpert, wie Helen Mirren hinter den Kulissen tickt und warum Katy Perry keine Star-Allüren hat.

Heute: Was für eine Rolle spielst du in "Catherine, The Great"?

Englander: Ich spiele einen jungen Militärleutnant, der hofft, dass er die Regierung stürzen kann. Er glaubt, herausgefunden zu haben, dass hinter den Kulissen etwas anderes passiert.

Was war dein Eindruck von Helen Mirren?

Englander: Helen Mirren ist eine tolle, erfahrene Schauspielerin. Sie hat mich an meine Tante erinnert. Sie ist eine sehr lustige Frau, die mehr Rockerin ist als irgendwas anderes. Ich glaube, von außen sieht man eine Person mit einem Status, aber sie sieht sich als Mensch.

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Wie war Helen Mirren im Vergleich zu Antonio Banderas?

Antonio Banderas war auch abseits vom Set öfter so, als spiele er noch seine Rolle. Bei Helen Mirren war es so, dass sie in den Charakter [ihrer Rolle, Anm.] ging, sobald wir mit dem Drehen begannen.

"Catherine, the Great": Bilder zur Serie

Hat sie Star-Allüren?

Helen Mirren, genau wie Henry Cavill oder Antonio Banderas, haben ihre eigenen Autos mit eigenem Fahrer am Set. Aber eigentlich geht es darum, dass man sich wohl fühlt und ein Gefühl hat, zuhause zu sein, da hilft eine vertraute Person bestimmt.

Wie meinst du das?

Ich habe etwa von einer Freundin, die lange mit Katy Perry gearbeitet hat, gehört, wie das bei ihr ist. Sie wollte zum Beispiel ein anderes Wasser als Evian, weil gesagt wurde, "Katy Perry trinkt nur Evian". Und sie meinte nur so: "Ja, ist mir doch schei*egal, welches Wasser ich trinke."

Aber weil das Management und die Promoter und die Verträge um dich beginnen zu sagen wie du bist, dann bist du so und so sehr du dir auch treu bleiben willst, musst du natürlich auch vermarktet werden können.

Wie hast du deine Zeit abseits des Drehs verbracht?

Wir hatten oft mit dem ganzen Team ein gemeinsames Essen oder Drinks. Es ist wichtig, dass man sich abseits des Drehs trifft. Vor allem kann's passieren, dass wir Schauspieler unter uns bleiben und das Team auch. Das kann den Dreh härter machen. Ich hab's gern, wenn alle gemeinsam sind.

Was ist der Unterschied von "Katharina, die Große" im Vergleich zu anderen Historien-Serien?

Das Leben von "Katharina, die Große" war ja schon etwas besonderes. Das war eine Frau, die versucht hat, die Welt auf den Kopf zu stellen. Sie hat Gleichberechtigung vorgelebt in einer Zeit, in der es hieß, dass eine Frau einem Mann gehört. Und das russische Reich zu einer Weltmacht ausgebaut.

Wie würdest du die Serie beschreiben?

Bei dieser Serie kommt mir immer das Wort "Sex" in den Sinn, aber nicht wie bei "Game of Thrones". Stattdessen ist es eine Serie, die rockig ist und sehr brutal erzählt, was in dieser Kaiserinnenwelt passierte.

Was ist dein Ziel? Ein Oscar vielleicht?

Ich glaube, wir sollten weggehen von der Idee, dass wir beim Film einen Oscar anstreben. Wir haben genauso tolle Preise in Europa etc. Wenn wir nur Filme machen, um Geld einzuspielen, machen wir keine Filme mehr. Da kreieren wird nur mehr etwas, um Geld zu kreieren.

Du musst deine Drehbücher umschreiben, bis es nicht mal den Produzenten, sondern den Geldgebern passt. Es geht nicht mehr um die Leute. Wenn ich zum Beispiel im Fernsehen sehe, dass Ruzowitzky als Oscarpreisträger bezeichnet wird, dann denk ich mir:

"Was ist los mit euch? Das ist ein Filmregisseur. Es ist doch wohl wichtiger, dass er Filme macht, die für sich sprechen, als dass er einen Preis bekommt. Er hat ja auch andere Preise bekommen. Aber so ist eben das Spiel, und da muss ich auch verstehen: die Bezeichnung Oscarpreisträger hat einen Marktwert."

Englander spielt in der Netflix-Serie "The Witcher"

Ende des Jahres steht übrigens dann auch schon das nächste Projekt in den Startlöchern: Englander wird in der mit Spannung erwarteten Netflix-Serie "The Witcher" als Elf Chireadan zu sehen sein.