Wien
Lorenz K. plante im Gefängnis weiteren Terror-Anschlag
Der mittlerweile 21-jährige Lorenz K., der 2018 verurteilt wurde, ist erneut wegen Terror-Plänen ins Visier der Ermittler geraten.
Im April 2018 wurde der Wiener Lorenz K. zu neun Jahren Haft verurteilt. Er wollte einen zwölfjährigen deutschen Buben zu einem Selbstmordanschlag auf einen Weihnachtsmarkt anstiften. Nun soll er im Gefängnis erneut Terror-Anschläge geplant haben.
Der mittlerweile 21-Jährige befand sich zuletzt in der Justizanstalt Graz-Karlau in Strafhaft. Dort dürfte der junge Mann verbotenerweise Zugriff auf ein internetfähiges Smartphone gehabt haben.
Unter einem Pseudonym hielt er laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) via Instagram-Account Kontakt zu mehreren Personen, die mit dem IS sympathisierten. Außerdem habe er über soziale Netzwerke Propaganda für die Terrormiliz betrieben.
Anleitung für Sprengsätze angeboten
Einen vermutlich in Deutschland lebenden Mann wollte Lorenz K. laut BVT zu einem Sprengstoffanschlag in Deutschland oder Österreich überreden. Er bot ihm dazu eine Anleitung zur Herstellung eines Sprengsatzes an.
Die Staatsanwaltschaft Graz soll laut diversen Medienberichten mittlerweile Ermittlungen wegen versuchter Bestimmung zum Mord und versuchter vorsätzlicher Gefährdung durch Sprengmittel, begangen jeweils als terroristische Straftat, aufgenommen haben. Eine offizielle Bestätigung fehlt allerdings.
Auch der Verteidiger des 21-Jährigen, Wolfgang Blaschitz, gab sich bedeckt: "Es ist zu früh, um zu der neuen Verdachtslage detailliert etwas sagen zu können“, so Blaschitz gegenüber der APA.
Zwei Anschläge geplant
Ende Juli wurde die Durchsuchung der Zelle des Insassen und die körperliche Untersuchung vom Grazer Landesgericht für Strafsachen bewilligt. Nach Informationen der APA wurde lorenz K. mittlerweile in ein anderes Gefängnis verlegt.
Der junge Wiener war im April 2018 in Wien wegen Beteiligung an versuchtem Mord in zwei Fällen, jeweils in Form einer terroristischen Straftat, schuldig gesprochen worden. So hatte er im November 2016 einen damals zwölfjährigen deutschen Buben zu einem Selbstmordanschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) angestiftet.
Der Bub, der aufgrund seines kindlichen Alters strafrechtlich nicht zur Verantwortung gezogen werden konnte, war ebenfalls radikalisiert. Zur Explosion kam es nicht, weil der Junge es nicht schaffte, die Bombe zu zünden.
Weiters wollte Lorenz K. im Dezember 2016 mit einem um zwei Jahre jüngeren Mädchen einen Bombenanschlag am deutschen US-Truppenstützpunkt Ramstein durchführen. Nachdem der Vater des Mädchens die Chat-Verläufe seiner Tochter am Handy entdeckte, alarmierte er die Polizei.