Große Überraschung

Löst Job-Wechsel den ÖSV-Streit mit FIS-Boss?

Diese Meldung kam überraschend: FIS-Boss Johan Eliasch will IOC-Präsident werden. Ein Vorstoß des Milliardärs, der den Verbänden gelegen kommt.

Sport Heute
Löst Job-Wechsel den ÖSV-Streit mit FIS-Boss?
FIS-Präsident Johan Eliasch.
Gepa

IOC-Präsident Thomas Bach wird 2025 als IOC-Präsident abtreten, die Olympischen Spiele 2024 in Paris waren der letzte große Höhepunkt für den umstrittenen Deutschen. Seit einigen Tagen ist nun die Kandidatenliste für das Präsidentenamt veröffentlicht. Und die große Überraschung dabei: Mit dem FIS-Präsidenten Johan Eliasch findet sich ein prominenter und ebenso umstrittener Name darauf.

"Die gesamte Ski-Familie war erstaunt über diese Bewerbung", meint ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer zur "Krone".

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    Der schwedisch-britische Milliardär war 2021 zum Ski-Präsidenten gewählt worden – auch dank der Hilfe des langjährigen ÖSV-Bosses Peter Schröcksnadel. Mit seinen Ideen für den Skisport brachte der 62-Jährige aber die mächtigen Verbände gegen sich auf. Nicht zuletzt wegen der Idee des Unternehmers, den Ski-Weltcup zentral zu vermarkten – ähnlich wie in der Formel 1. Die Ski-Verbände sehen das kritisch, fürchten um Mitsprachemöglichkeiten. Und rechnen mit finanziellen Einbußen. Deshalb kündigte der ÖSV bereits eine Klage gegen den Plan der Zentralvermarktung ab 2026 an.

    Streit-Ende wegen Job-Wechsel?

    Da würde nun ein Wechsel Eliaschs zum IOC gelegen kommen. Der Präsident wäre ab März 2025 Geschichte, sein Nachfolger müsste neu gewählt werden. "Jemand aus der FIS als IOC-Präsident wäre eine Aufwertung des gesamten Wintersportes", gab sich Scherer aber bedeckt. Eliasch könnte demnach auch die Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach im Februar nützen, um Werbung in eigener Sache zu machen. Wovon wiederum der heimische Verband profitieren könnte.

    Das einzige Problem dabei: Eliasch, der aus dem Wintersport kommt, gilt nicht als Favorit auf die Bach-Nachfolge. Da steht Kirsty Coventry, die einzige Frau im Bewerberfeld, in der Pole Position. Die ehemalige Weltklasse-Schwimmerin aus Simbabwe ist Sportministerin ihres Landes und hat im IOC bereits weitere Zuständigkeiten. Ebenso kandidiert haben der langjährige Bach-Kontrahent Sebastian Coe, Präsident von World Athletics, der Rad-Weltverbandspräsident David Lappartient, Juan Antonio Samaranch Junior, Sohn des gleichnamigen ehemaligen IOC-Präsidenten aus Spanien und Morinari Watanabe, Präsident des Turn-Weltverbandes.

    Auf den Punkt gebracht

    • FIS-Präsident Johan Eliasch hat überraschend seine Kandidatur für das Amt des IOC-Präsidenten angekündigt, was bei den Ski-Verbänden gemischte Reaktionen hervorruft
    • Während Eliasch als umstritten gilt und nicht als Favorit auf die Nachfolge von Thomas Bach gehandelt wird, könnte sein Wechsel zum IOC den Wintersport aufwerten und den heimischen Verbänden Vorteile bringen
    red
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