Welt

Lockdown in Deutschland – das wird jetzt alles verboten

Deutschland fährt ab November einen rigorosen Kurs, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. DAS könnte zum Vorbild für Österreich werden:

Heute Redaktion
Teilen
In Deutschland kommt es erneut zu einem Lockdown.
In Deutschland kommt es erneut zu einem Lockdown.
picturedesk.com

Angesichts der immer rascheren Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie bereiten Bund und Länder drastische Einschränkungen schon ab kommendem Montag vor. Die Bundesregierung strebt dabei an, Gastronomie sowie alle Freizeit- und Sporteinrichtungen für den kommenden Monat zu schließen. In den Verhandlungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder zeichne sich ab, dass die Einschränkungen ab dem 2. November gelten sollen, hieß es aus Teilnehmerkreisen am Mittwoch.

Was sich konkret ändern wird

➤ Schließen sollen nach Vorstellung des Bundes Theater, Opern, Konzerthäuser, Messen, Kinos, Freizeitparks und Spielhallen.

➤ Der Freizeitsport soll im November gestoppt, Sportanlagen und Schwimmbäder sollen ebenso dichtmachen wie Fitnessstudios.

➤ "Gastronomiebetriebe sowie Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen und ähnliche Einrichtungen werden geschlossen", heißt es weiter. Nur der Außer-Haus-Verkauf soll erlaubt bleiben.

➤ Friseure sollen weiter arbeiten dürfen, Nagel- und Tattoostudios dagegen nicht.

➤ Medizinisch notwendige Behandlungen, zum Beispiel Physiotherapien, bleiben weiter möglich.

Neben den kurzfristigen Entschädigungen will der Bund Hilfsmaßnahmen für Unternehmen verlängern und die Konditionen für die hauptbetroffenen Wirtschaftsbereiche verbessern. Zudem solle der KfW-Schnellkredit für Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten geöffnet und angepasst werden. Kleine Betriebe, die schließen müssten, sollen 75 Prozent des Umsatzes des Vorjahresmonats erhalten. Bei größeren Betrieben sollen es 70 Prozent sein, hieß es in Regierungskreisen.

"Abstand halten, Kontakte verringern"

Die Bundesregierung begründet die drastischen Vorschläge damit, dass man einen akuten nationalen Gesundheitsnotstand abwenden müsse. Deutschland stünden vier sehr harte Monate im Winter bevor, deshalb müsse man schnell und entschlossen reagieren. "Je später die Infektionsdynamik umgekehrt wird, desto länger beziehungsweise umfassender sind Beschränkungen erforderlich", wird in der Vorlage des Bundes gewarnt. "Wichtigste Maßnahme in der kommenden Zeit wird es sein, Abstand zu halten und Kontakte zu verringern. Die Bürgerinnen und Bürger werden angehalten, die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren."

Das Robert-Koch-Institut meldete am Mittwoch 14.964 neue Ansteckungsfälle mit Covid-19 binnen 24 Stunden. In Regierungskreisen zeigte man sich besonders besorgt darüber, dass innerhalb eines Tages 85 Menschen im Zusammenhang mit Corona starben. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den vergangenen Tagen. Eine Regierungssprecherin verwies darauf, dass sich derzeit auch die Zahl der belegten Intensivbetten alle zehn Tage verdoppele.

Das sagt Regierungschefin Angela Merkel

Am Nachmittag nahm Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Pressekonferenz Stellung. Dabei hielt sie fest, dass die Maßnahmen für den gesamten November gelten. Nach zwei Wochen werde die Situation evaluiert. Die Regierungschefin führte aus, dass Kitas und Schulen geöffnet bleiben sollen, Veranstaltungen, die der Unterhaltung dienen sind verboten. Heißt beispielsweise: Fußballspiele müssen ab sofort ab November vor leeren Rängen stattfinden. 

Es seien "harte und belastende Maßnahmen", so Merkel. Es gehe vor allem darum, Kontakte im Privaten zu beschränken. Das sei notwendig, weil man in 75 Prozent der Infektionsfälle nicht mehr nachvollziehen könne, wo sich die betreffende Person angesteckt hat. Merkel appellierte an eine gemeinsame Kraftanstrenung. 

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>27.12.2024: Erbe soll nach sechs Jahren 2 Cent Steuern nachzahlen.</strong> Bei Steuerschulden kennt das Finanzamt keinen Spaß. Diese Geldforderung lässt einen aber doch schmunzeln. "Heute" hat die kuriose Geschichte. <a data-li-document-ref="120060377" href="https://www.heute.at/s/erbe-soll-nach-sechs-jahren-2-cent-steuer-nachzahlen-120060377"><strong>Weiterlesen &gt;&gt;</strong></a>
    27.12.2024: Erbe soll nach sechs Jahren 2 Cent Steuern nachzahlen. Bei Steuerschulden kennt das Finanzamt keinen Spaß. Diese Geldforderung lässt einen aber doch schmunzeln. "Heute" hat die kuriose Geschichte. Weiterlesen >>
    iStock, Privat (Montage: "Heute")