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Elfer-Held Pentz pariert die Austria in Richtung Top 6

Die Wiener Austria kommt den Top 6 dank Elfer-Killer Patrick Pentz eine Runde vor Ende des Liga-Grunddruchgangs nahe.

Heute Redaktion
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Patrick Pentz
Patrick Pentz
Gepa

Die Wiener Austria schlägt den Wolfsberger AC am Sonntag in der 21. Runde der Bundesliga mit 1:0 und darf damit mit der Meisterrunde planen. 11.000 Fans feiern mit der Austria in der Generali Arena. Ein Punkt fehlt zur fixen Top-6-Platz.

Austrianer Teigl in Lebensgefahr

Das Wichtigste vorweg: Wenige Minuten vor Spielende ereignen sich in Wien-Favoriten schockierende Szenen. Georg Teigl verliert nach einem Zusammenprall das Bewusstsein, verschluckt seine Zunge. Die blitzschnelle Reaktion der Wolfsberg-Kicker Luka Lochoshvili und Christopher Wernitznig rettet ihm das Leben. Teigl kann das Spielfeld, gestützt von Betreuern, selbst verlassen, ist wieder bei Bewusstsein:

Matchwinner Patrick Pentz richtet sich dementsprechend beim Sky-Interview nach dem Abpfiff an den wahren Helden des Tages, Luka Lochoshvili: "Danke an Luka, er hat ihm offensichtlich das Leben gerettet!"

Austria-Routinier Alexander Grünwald: "Ich möchte mich bei Luka bedanken. Laut unserem Teamarzt hat er dem Georg wahrscheinlich das Leben gerettet."

Austria-Trainer Manfred Schmid: "Er liegt hinten im Massageraum, ist bei sich, bisschen benommen. Ich denke, es ist nicht so schlimm, wie es zunächst ausgesehen hat."

Elfer-Killer Pentz

Pentz war der Erfolgsgarant der Veilchen. Nach dem 1:0 durch Grünwald (57.) muss der Goalie gleich zwei Elfmeter von WAC-Star Michael Liendl halten. Die erste Parade zählt nicht, weil Pentz zu früh die Torlinie verlässt, Abwehrspieler zu früh in den Strafraum sprinten. So wird der Schlussmann der Wiener in Minute 83 zum sportlichen Helden des Tages.

Pentz: "Beim WAC habe ich auch schon einen Elfer gegen sie gehabt. Da hat der Liendl auch dorthin geschossen. Habe ich mir gedacht, fliege ich wieder da hin. Hat Gott sei Danke geklappt."

Pentz über das Ticket für die Meisterrunde: "Unglaublich. Das war heute eins der geilsten Spiele, die ich je gehabt habe. Fans, Leidenschaft, Sieg, da war alles dabei. Wir sind richtig in einem Flow drinnen. Wir haben verinnerlicht, was das Trainerteam von uns verlangt."

Coach Schmid über das Match: "Es war guter Fußball, zwei gute Mannschaften. Der WAC spielt guten Fußball."

Schmid über seinen Ausschluss: "Meine Rote Karte: In der Emotion ist mir etwas passiert, was mir nicht passieren sollte. Ich habe niemanden beleidigt. Ich habe gegen eine Getränkekiste getreten. Ich glaube die ist kaputt."

Schmid über Goalie Pentz: "Ich weiß, dass er ein sehr guter Torhüter ist, sehr fokussiert, menschlich top. Liendl ist ein sehr guter Freund von ihm ..."

Schmid über das Gastspiel bei der Admira kommende Woche zum Abschluss des Grunddurchgangs: "Wir wollen drei Punkte machen. Wir wollen in die Meistergruppe. Wenn die Mannschaft so spielt wie heute, haben wir gute Chancen."

Klagenfurt - Ried 1:1

Austria Klagenfurt liegt zwar weiter auf Kurs Richtung Top 6, verpasst aber das Fixieren der Meisterrunde. Dafür wäre ein Sieg nötig. Die Kärntner gegen im Heimspiel gegen die SV Ried auch in Führung. Ivan Šaravanja erzielt in der 37. Minute das 1:0. Stefan Nutz gleicht für die Gäste aber nach dem Seitenwechsel aus (50.).

Weil Darijo Pecirep in der 67. Minute wegen eines gefährlichen Foulspiels die Rote Karte sieht, muss Klagenfurt das Remis in der Schlussphase in Unterzahl verteidigen, was gelingt.

Trainer Peter Pacult verpasst das Spiel wegen einer Erkrankung, hütet mit Fieber das Bett. Von dort aus erlebt er mit, wie seine Mannschaft einen Negativ-Rekord von Wacker Innsbruck einstellt: Der Pecirep-Ausschluss ist die achte Glattrote Karte im laufenden Bewerb – noch nie hatte ein Bundesliga-Team mehr.

Sturm - Hartberg 3:0

Mehr als 10.000 Fans feiern in Graz einen 3:0-Heimsieg von Sturm im Steirer-Derby gegen Hartberg. Stefan Hierländer (56.), Gregory Wüthrich (75.) und Winter-Neuzugang Rasmus Hojlund (90.) erzielen die Tore. Sturm überholt den WAC und ist neuer Liga-Zweiter. Das Ticket für das Meister-Play-off ist ohnehin schon fix.

Hartberg hat nun rechnerisch keine Chance mehr auf die Top 6, ist Neunter.

Die Stimmen

Robin Dutt (Trainer RZ Pellets WAC):
…nach dem Spiel: "Wir sind nach Vorne immer wieder unsauber gewesen und haben die Austria zu Umschaltaktionen eingeladen."

…über den doppelt verschossenen Elfmeter von Michael Liendl: "Wenn man so lange dabei ist wie Michi Liendl, hat man schon alles mitgemacht. Aber das wahrscheinlich noch nicht. Das wird er sicher noch abhaken."

Thomas Silberberger (Trainer WSG Tirol):
…nach dem Spiel: "Wir haben uns wieder viel vorgenommen. Wenn du mit dem ersten Schuss aufs Tor in Rückstand gerätst, brechen Mechanismen auf. So sattelfest sind wir nicht, sonst hätten wir wesentlich mehr Punkte. Es sind wieder mal extrem billige Gegentore. Dann ist es schwer gegen Mannschaften wie Rapid Wien, die haben schon die Klasse. Mit dem ersten Gegentor sind wir auf die Verliererstraße geraten. Das war nicht unser Plan."

…auf die Frage, wie er seine Spieler wieder aufbauen kann: "Wir werden es aufarbeiten und analysieren. Wir müssen die Fehler abstellen. Da muss ich weniger Risiko und mehr Konzentration an den Tag legen. Wir reden viel, stellen meiner Meinung nach die Mannschaft gut ein und dann kommen die Blackouts. Gegen das hat es noch kein Mittel gegeben."

…über die Vergleiche seiner Mannschaft mit dem Vorjahr: "Wir dürfen uns nicht permanent mit letztem Jahr vergleichen. Im Endeffekt haben sie uns einen Petsos und Celic weggekauft, das war unser Herzstück. Dann der Gugganig, der viel kritisiert wurde, war einer der wichtigsten Aufbauspieler, die wir je in Wattens gehabt haben. Und der Baden Frederiksen hat aus Nichts auch noch etwas gemacht. Wir sind nicht mehr die WSG vom letzten Jahr. Wer jetzt vom letzten Jahr träumt, da heißt es einmal ‚Hallo? Aufwachen‘."

Ferdinand Feldhofer (Trainer SK Rapid Wien):
…nach dem Spiel auf die Frage, was ihm besonders gut gefiel: "Die Reaktion. Wir haben zurecht viel Kritik eingesteckt, aber heute ist auch der Zeitpunkt viel Lob entgegenzunehmen."

…über das Spiel: „Wir wollten heute ganz klar die drei Punkte und das haben wir eindrucksvoll gemacht. Der Sieg geht in absolut Ordnung, vor allem nach den ersten 35 Minuten. Jetzt haben wir unser Endspiel vor den eigenen Fans.“

…auf die Frage, wie die Leistung bis zum nächsten Spiel gehalten werden soll: "Es ist noch Luft nach oben. Wir haben auch Reisestrapazen hinter uns. Wir hatten zwei intensive englische Wochen, die es in sich hatten. Für das haben wir es heute großartig gemacht."

…vor dem Spiel über die mentale Verfassung nach dem Ausscheiden in der Conference League: "Wir haben es schnell aufgearbeitet und abgehakt. Das ist nicht unser Anspruch und nicht das Gesicht, was wir zeigen wollen. Wir haben alle gemeinsam Fehler gemacht und müssen gemeinsam den nächsten Schritt setzen."

…über die Systemveränderungen: "Wir haben uns in der Vorbereitung schon einiges erarbeitet. Fakt ist, dass unsere Personalsituation uns dazu zwingt, Veränderungen vorzunehmen."

…vor dem Spiel über Debütanten Bernhard Zimmermann: "Er bringt das mit, was wichtig sein kann. Er ist sehr schnell und intensiv unterwegs. Er ist unangenehm für den Gegner."

Zoran Barisic (Sportdirektor SK Rapid Wien):
…in der Halbzeit über Debütant Bernhard Zimmermann: "Er ist ein Spieler, der für die Mannschaft sehr wertvoll sein kann, weil er sehr viel für das Team arbeitet. Das sieht man auch heute und er ist ein sehr unguter Gegenspieler, der immer viel unterwegs ist und körperbetont agiert."

Marco Grüll (SK Rapid Wien):
…nach dem Spiel: "Das Wichtigste ist, dass wir einen schnelles Tor geschossen und nachgelegt haben. Das haben wir sehr staubig heruntergespielt."

…über seinen Freistoßtreffer: "Ich habe ihn scharf ins Tormanneck geschossen. Wenn du ihn über die Mauer schießt, muss er natürlich genau sein. Für uns ist wichtig, dass er im Tor war."

…über seine Belastbarkeit: "Natürlich bin ich müde, das ist kein Geheimnis. Ich probiere im Spiel alles herauszuholen, was geht. Heute ist es teilweise gut gegangen, teilweise war es sehr zach. Ich habe für die Mannschaft gearbeitet und das war das Wichtigste."

Thorsten Schick (SK Rapid Wien):
…nach dem Spiel: "Wir haben uns vorgenommen, dass wir das Spiel heute gewinnen – egal wie. Wir brauchen keinen Schönheitspreis. Wir haben gewusst, dass wir aus den letzten zwei Spielen sechs Punkte benötigen. Die Hälfte haben wir erledigt. Es war eine anstrengende Reise vom Mittwoch mit dem Europacup und dann nach Tirol. Das war nicht so einfach für die Mannschaft, aber wir haben das gut gemacht. Der Sieg war verdient und wir bereiten uns bereits für das nächste Spiel vor."

…über das letzte Spiel im Grunddurchgang gegen Austria Klagenfurt: "Ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen. Für uns sicher ein Vorteil. Ich hoffe die Fans werden uns unterstützen, dass wir den letzten Step noch gehen. Dann werden wir am Ende dorthin gelangen, wo wir hingehören – nämlich unter die Top Sechs."