Wintersport
Kriechmayr feiert Wengen-Sensationssieg nach Quarantäne
Vincent Kriechmayr hat sich nach seiner Corona-Infektion mit einem Sieg zurückgemeldet. Der Oberösterreicher gewann die Lauberhorn-Abfahrt in Wengen.
Dabei lieferte der Doppel-Weltmeister auf der längsten Abfahrt des Weltcups eine beinahe fehlerfreie Fahrt, nahm in der Schlüsselstelle durch das Kernen-S viel Risiko und stellte mit 2:26,09 die Bestzeit auf. Es war der zweite Sieg auf dem Abfahrts-Klassiker nach 2019, der Zehnte in seiner Karriere.
Beat Feuz landete mit 34 Hundertstel Rückstand auf Rang zwei, Dominik Paris musste sich nach Patzern in den Panorama-Kurven mit Rang drei (+0,44) begnügen.
Start nach Sondererlaubnis
Kriechmayr war erst am Mittwoch nach einem positiven Corona-Test aus der behördlichen Quarantäne gelassen worden, reiste direkt nach Wengen, startete im Super-G am Donnerstag. Das Abfahrts-Doppel durfte der 30-Jährige nur dank einer Ausnahmegenehmigung von FIS-Renndirektor Markus Waldner in Angriff nehmen, denn Kriechmayr absolvierte aufgrund der Quarantäne keines der verpflichtenden Trainings. Das brachte den Schweizer Ski-Verband bereits am Freitag auf die Palme. Diese Stimmen werden nun nicht leiser werden.
Doppel-Weltmeister Kriechmayr fuhr seinen Vorsprung durch das Kernen-S heraus, nahm viel Geschwindigkeit mit ins lange Flachstück Langentreyen, diese Passage hatte der Oberösterreicher am Freitag noch verpatzt. Den Vorsprung gab Kriechmayr mit einer aggressiven Linie bis ins Ziel nicht mehr her.
Feuz auf Rang zwei
Feuz, der mit Startnummer drei noch die Zwischenbestzeit aufgestellt hatte, schüttelte nach einer nicht fehlerlosen Fahrt bereits im Ziel den Kopf. "Das reicht nicht", meinte der Schweizer Lokalmatador vor den TV-Kameras. Ähnlich sah es Paris, der im Schlussabschnitt Zeit gutmachte, den Start allerdings verpatzt hatte. Der Gesamtweltcup-Führende Marco Odermatt ließ die Top Drei noch einmal zittern, landete jedoch auf Rang vier (+0,46).
Matthias Mayer landete nach einem verpatzten Lauf auf dem fünften Platz (+0,51), auf das Stockerl fehlten sieben Hundertstel. Die weiteren Österreicher konnten da nicht mithalten. Otmar Striedinger klassierte sich als Neunter (+1,67), unmittelbar vor Max Franz (10., +1,77) und Daniel Hemetsberger auf Rang elf (+1,80).