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0:2! Zahnloses Rapid verliert gegen West Ham
Rapid verliert das Europa-League-Heimspiel gegen West Ham mit 0:2 und scheidet aus. Das Überwintern in der Conference League ist noch möglich.
Klare Sache! Rapid muss sich am Donnerstag dem Tabellenvierten der englischen Premier League in der fünften Runde der Europa League mit 0:2 geschlagen geben. Die Hütteldorfer strahlen dabei kaum Gefahr aus. West Ham lässt gute Chancen auf einen höheren Sieg liegen.
Weil Genk bei Dinamo Zagreb nicht über ein 1:1 hinauskommt, hat Rapid das Überwintern im Europacup am letzten Spieltag noch in der eigenen Hand. Die Hütteldorfer brauchen einen Sieg in Genk, um sich als Drittplatzierter noch für die Conference League zu qualifizieren. Das Aus in der Europa League ist aber fix.
West Ham ist als Gruppensieger durch. Zagreb liegt auf dem zweiten Platz zwei Punkte vor Genk, muss also noch um den Europa-League-Verbleib zittern.
Rapid kann nicht überraschen
Rapid muss wegen des heimischen Lockdowns im leeren Allianz Stadion spielen. Nicht nur die Stimmung ist eisig: Die Teams duellieren sich bei nur drei Grad Celsius. Interimstrainer Steffen Hofmanns setzt in seinem zweiten Spiel nach dem Rauswurf von Vorgänger Didi Kühbauer auf eine überraschende Startelf, bringt den jungen Martin Moormann linkshinten und Kōya Kitagawa im Angriff.
Moormann ist es, der beim 0:1 von Andriy Yarmolenko das Kopfball-Duell verliert. Filip Stojkovic agiert zuvor zu zaghaft (40.), kann die Flanke nicht verhindern.
In der Nachspielzeit geht Kapitän Maximilian Hofmann ungeschickt in den Zweikampf mit Yarmolenko. Routinier Mark Noble verwandelt den Strafstoß zum 2:0 (45+2.)
Nach dem Seitenwechsel gehen die "Hammers" ein wenig vom Gaspedal. Rapid-Goalie Paul Gartler muss dennoch mit zwei Glanzparaden eine höhere Niederlage verhindern.
Die Reaktionen
Trainer Steffen Hofmann: "Schon Nervenkitzel bei so einer Partie. Aber wir haben verloren, das bittere Ergebnis dieses Tages. Schon schade. Sie sind uns in einigen Belangen überlegen. Da haben wir noch viel Arbeit vor uns. Aber wir waren schon mutig. Mit Pauli hatten wir einen super Tormann drin. Wir werden das morgen analysieren, Dinge ansprechen, die wir besser machen müssen."
Maximilian Hofmann: "Die spielen in der Premier League vorne mit, die sind klar in einer anderen Liga. Wir haben es nicht schlecht gemacht, die Tore zu schlechten Zeitpunkten kassiert. Bis vorne hin haben wir gut kombiniert, dann die falschen Entscheidungen getroffen. Unterm Strich eine verdiente Niederlage."
Sportdirektor Zoran Barisic: "Eine sehr starke Mannschaft. Wir hatten kaum Zugriff. Die Fehler dürfen uns so nicht passieren. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, ein Tor zu erzielen. Leider haben wir das Tor nicht getroffen. Es war eine brave Leistung, es war okay. Wir brauchen uns nicht verstecken."
Barisic über die Gruppensituation: "Wir haben so etwas wie ein Finalspiel. Dementsprechend werden wir uns auch vorbereiten. Wir wollen in Genk drei Punkte holen."
Die Liste der Trainer-Kandidaten sei schon sehr verkürzt, er selbst sei ständig am Handy. "Es ist keine Bauchentscheidung, wir müssen 100 Prozent überzeugt sein." Daher setze sich Barisic keine zeitliche Deadline. Beim neuen Chefcoach werde es sich um eine externe Lösung handeln.
Die beiden Teams:
Rapid: Gartler - Stojkovic, Aiwu, Hofmann, Moormann - Petrovic, Ljubicic (91. Grahovac) - Arase (75. Ballo), Knasmüllner (59. Grüll), Kitagawa (59. Kara) - Fountas (91. Strunz)
West Ham: Areola - Coufal, Dawson, Diop, Masuaku (77. Fredericks) - Noble, Soucek (65. Benrahma), Lanzini (65. Fornals) - Bowen (65. Kral), Jarmolenko, Vlasic (78. Perkins)