Niederösterreich

Produktionsstopp in Käserei nach 3 Listerien-Toten

Der Listerienverdacht gegen eine nö. Käserei hat sich verdichtet. Acht Wiener waren erkrankt, drei davon starben.

Die Käserei Gloggnitz
Die Käserei Gloggnitz
EINSATZDOKU / APA / picturedesk.com

Die Käserei im südlichen NÖ (es gilt die Unschuldsvermutung) dürfte jene Quelle für Listerien sein, die mit acht in Wien aufgetretenen Erkrankungsfällen, davon drei mit tödlichem Verlauf, in Zusammenhang stehen sollen - mehr dazu hier.

Neue Proben analysiert

"Der Verdacht hat sich erhärtet", erfuhr die "APA" von der AGES. Dort waren in den vergangenen Tagen drei neue Proben aus dem Betrieb analysiert worden. Der dabei festgestellte Listerienstamm sei nur in dem betroffenen Betrieb und bei den acht Erkrankten aufgetreten.

Der Abgleich auch mit Datenbanken im Ausland habe ergeben, dass dieser spezifische Erregerstamm nirgendwo sonst in Österreich und auch in keinem anderen EU-Land festgestellt worden sei. Damit habe sich der Verdacht, dass die niederösterreichische Käserei die Quelle dafür sein dürfte, erhärtet.

Produktionsstopp verordnet

"Auf Basis der neuen Erkenntnisse wurde dem Betrieb eine dauerhafte Sanierung mit vorübergehendem Produktionsstopp vorgeschrieben", so Christina Riedl von der Abteilung Veterinärangelegenheiten und Lebensmittelkontrolle beim Amt der NÖ Landesregierung am Donnerstag (22.9.). Die Sanierung beinhalte eine Reinigung und Desinfektion mit nachfolgendem Leerstehen und vollständiger Abtrocknung der Räumlichkeiten und Gerätschaften. Nach entsprechender behördlicher Überprüfung würden "seitens der zuständigen Fachabteilung die weiteren Entscheidungen getroffen".

Vergangene Woche war ein Rückruf für Kajmak, Trinkjoghurt und Frischkäse aus dem Unternehmen erfolgt. Dessen Chef hatte einen Zusammenhang mit seinem Betrieb damals vehement zurückgewiesen und gemeint, der Fehler müsse anderswo liegen. Das Unternehmen werde regelmäßig kontrolliert, eigene Proben seien unauffällig gewesen. Listerien seien in einem Restaurant in Wien festgestellt worden, in dem Produkte der Käserei angeboten wurden, hatte der Betreiber gemeint. Zuvor hatten routinemäßig durchgeführte Clusteranalysen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit ergeben, dass acht seit 2020 aufgetretene Erkrankungen auf einen identen Listerienstamm zurückzuführen sind.

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