Oberösterreich
Linzer Maibaum mit diesem dreisten Schmäh gestohlen
Wegen der Ausgangssperre von 20 bis 6 Uhr früh blieb der Maibaum am Linzer Hauptplatz heuer unbewacht. Die Diebe tischten Zeugen ein Märchen auf.
2020 war wegen Corona auf das Aufstellen des Maibaums am Linzer Hauptplatz verzichtet worden, Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) wurde lediglich ein kleines Maibäumchen übergeben. Gespendet wurde der Baum heuer von der Marktgemeinde Neumarkt im Mühlkreis.
Freitag, 30. April, wurde der Baum mittels Kranwagen am Hauptplatz aufgebaut und von Bürgermeister Christian Denkmair offiziell übergeben. Per Presseaussendung verkündete die Stadt Linz bereits Tage zuvor, dass der Baum aufgrund der Corona-Ausgangssperren von 20 bis 6 Uhr früh heuer nicht bewacht wird. Die Tradition des Maibaumstehlens entfalle de facto, so der Magistrat.
Maibaum-Diebe: "Müssen Baum wegen Unwetter abmontieren"
Die Maibaum-Diebe schlugen dennoch zu – und ganz coronakonform. Das ging so: Am Samstag gegen 6 Uhr Früh machten sich die Maibaum-Diebe - eine junge Gruppe aus Neufelden (Bez. Rohrbach) - an die Arbeit.
Auf skeptische Fragen von Passanten soll die Gruppe, die bereits 2013 den Linzer Maibaum gestohlen hatte, geantwortet haben, dass sie den Maibaum wegen einer Unwetterwarnung abmontieren müsse. Der Baum wurde geneigt, abgelegt und schließlich verladen.
Für die Polizei, die zum Geschehen anrückte, bestand in diesem Diebstahlsfall ausnahmsweise einmal kein Handlungsbedarf – denn das Brauchtum ist kein strafrechtliches Delikt.
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger nimmt die Aktion trotz Quasi-Verbots gelassen und lädt die Diebe zum geplanten Abbaufest Ende Mai mit dem Bürgermeister der Gemeinde Neumarkt. Bis dahin wäre schön, wenn der Baum vom Mühlviertel wieder zurück nach Linz gebracht werde.