Oberösterreich
Linzer Künstler will Marco Pogo zum Präsidenten machen
Dominik Wlazny alias Marco Pogo spitzt auf das höchste Amt im Staat. Ein Linzer Grafiker versucht, ihm die künstlerische Rutsche zu legen.
Pogo wollte "erstmals seit Menschengedenken moderne Kunst" auf Wahlplakate bringen. "Dazu hab ich mit meinem Freund, dem Künstler SBÄM, auf ein Packl g'haut."
Hinter den vier Buchstaben verbirgt sich der Oberösterreicher Stefan Beham. Mit seinem Künstlernamen macht er seit Jahren im In- und Ausland von sich reden: Er zeichnet Artworks für Rock-Kapazunder wie Blink-182, The Offspring oder NOFX.
Dazu veranstaltet der 40-Jährige ein internationales Musikfestival und betreibt ein eigenes Plattenlabel. Seine Punk-Popularität hat zuletzt sogar dafür gesorgt, dass der Streaming-Riese Netflix für eine Doku bei ihm angeklopft hat.
Präsidentschaftskandidat Wlazny ist von der Zeichenkunst Behams schon seit längerem angetan: Für Pogos Band Turbobier hat er das Logo, mehrere Cover und auch T-Shirts designt. Der Auftritt von Pogos "Bieristischer Glaubensgemeinschaft" stammt ebenfalls aus Behams Feder.
Die Plakate für die Bundespräsidentenwahl waren eine "Last-minute-Sache", erzählt der Künstler im "Heute"-Gespräch. Niki, wie Wlazny von seinen Freunden genannt wird, wollte "was Künstlerisches haben und keine Standard-Wahlplakate".
Die beiden trafen sich in Linz zum Brainstormen. "Innerhalb von einer Woche sind dann die drei Sujets entstanden", berichtet Beham.
Plakate gestohlen, T-Shirts gefordert
Sie hängen nun an sieben Plakatständern auf der Mariahilfer Straße. Ursprünglich waren es neun, zwei wurden aber gestohlen. Ob es sich um politisch Andersdenkende oder doch leidenschaftliche Fans gehandelt hat, ist nicht bekannt.
Die Bilder sind jedenfalls heißbegehrt: "Sie finden sehr viel Anklang", freut sich Stefan Beham. Es gibt mittlerweile Anfragen für T-Shirts.