Szene
Lilly Becker: Rassistischer Sager bei Protest
"Schlag den Star" am Samstag empörte die Zuschauer. Gleich zwei rassistische Sager überschatteten das TV-Spiel zwischen Sylvie Meis und Lilly Becker. Der Sender entschuldigte sich für die Entgleisung des Moderators. Lilly Becker leistete sich auch eine Entgleisung.
Lilly Becker, Ex-Frau von Tennis-Legende Boris und Tochter einer surinamesischen Mutter, hat selbst Erfahrung mit Rassismus. Sie nutzte ihren TV-Auftritt auf ProSieben, um sich für die Proteste der "Black Lives Matter"-Bewegung stark zu machen. Rassismus ist nie gut, auch nicht, wenn er von Lilly Becker kommt. Als ein Bild des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping gezeigt wurde, rief Lilly: "China! Ching, Chan, Chong!!"
Wer gegen Alltagsrassismus aufsteht, sollte sich auch selbst an der Nase nehmen. Im Netz diskutiert man seither heiß über ihre Aussage.
"I cant' breathe": Kommentator und ProSieben entschuldigen sich
Lilly war aber nicht die Einzige, der ein rassistischer Sager rausrutschte. Kommentator Ron Ringguth haute so fest daneben, dass sich ProSieben für seine Aussage entschuldigte. Lilly Becker behinderte ein Helm die Sicht. Sie meinte daraufhin "I can't see" ("Ich sehe nichts"). Ringguth antwortete darauf: "Nicht 'I can't breathe', sondern 'I' can't see'...". Zur Erklärung: "I cant' breathe" ("Ich kann nicht atmen") waren die letzen Worte von George Floyd, als ein Polizist auf seinem Hals kniete und ihm die Luft abdrückte. Floyds Tod war der Auslöser für die derzeitigen Proteste.
Ron Ringguth entschuldigte sich später in der Show. Der Sager sei ihm im Eifer der Live-Sendung passiert, erklärte er. "Das darf es aber nicht." Das fand auch ProSieben.
Auf Instagram brachte Lilly Becker es wenige Tage vor der Sendung auf den Punkt: "Wenn dir Reden über Rassismus schon auf den Geist gehen, stell dir vor, wie er Leuten auf den Geist geht, die ihn erleben müssen." Aber darüber posten heißt nicht, dass Lilly nicht manchmal danebenhaut, wenn es um sprachliches Feingefühl geht.