Wohnen

Sparen! Experte verrät, wie jeder zum Kaltduscher wird

Wer auf warmes Wasser verzichtet und sich stattdessen eine kalte, erfrischende Dusche gönnt, kann im Jahr über 200 Euro sparen. 

Christine Scharfetter
Die tägliche kalte Dusche hat laut Public-Health-Experten Hans-Peter Hutter nur Vorteile.
Die tägliche kalte Dusche hat laut Public-Health-Experten Hans-Peter Hutter nur Vorteile.
Getty Images/iStockphoto

Schon vor den hohen Strom- und Gaspreisen war kaltes Duschen ein weit verbreiteter Trend, jetzt wird der gesunde "Life-Hack" in vielen Haushalten jedoch zur Notwendigkeit. Schließlich kann man damit im Jahr über 200 Euro sparen.

Eine simple Rechnung

Im Durchschnitten duschen die Österreicherinnen und Österreicher knapp fünf Minuten. Geht man nun von diesem Zeitraum aus, werden dabei – mit Unterbrechungen zum Einseifen und Shampoonieren – 36 Liter Warmwasser verbraucht. Um dieses von 10 auf 40° C zu heizen werden knapp 1,3 kWh benötigt. Nimmt man nun einen akutell sehr günstigen Tarif mit 41 Cent pro 1 kWh her, sind das 53,3 Cent pro warmer Dusche. Jemand der täglich duscht, würde sich mit kaltem Wasser somit 194 Euro sparen.

Schlecht oder gar ungesund ist das auf keinen Fall, erklärt Public-Health-Experte Hans-Peter Hutter im "Heute"-Gespräch. Er beschreibt die kalte Dusche als "ein schönes, kurzes und einfaches Herz-Kreislauf-Training." Doch das war auch bei ihm nicht immer so. "Ich war überzeugter Warmduscher, bis ich angefangen habe auf Onkologie zu arbeiten. Dort hatte ich einen hervorragenden Lehrer in der Gefäßchirurgie, der mich eines Tages gefragt hat, ob ich eh kalt dusche."

Public-Health-Experte Hans-Peter Hutter wurde vom Warm- zum Kaltduscher.
Public-Health-Experte Hans-Peter Hutter wurde vom Warm- zum Kaltduscher.
zVg

Nur Vorteile

Seitdem ist Hans-Peter Hutter selbst bekennender Kaltduscher und weiß von den Vorteilen. "Der Stoffwechsel wird einmal am Tag angeregt, es ist gut für die Haut, das Wohlbefinden wird gesteigert und Adrenalin wird freigesetzt. Besser kann man also gar nicht in den Tag starten. Vor allem im Winter, wo sich die Außentemperaturen nach einer wohlig warmen Dusche noch kälter anfühlen."

Ob die kalte Dusche tatsächlich auch das Immunsystem stärkt und dadurch die Erklältungskrankheiten senke, dafür würde er nicht die Hand ins Feuer legen, denn dazu gebe es zu wenig Studien. "Es kann aber gut sein", so der Experte. Immerhin stellten 2016 niederländische Forscher bei einem Experiment mit über 3.000 Kalt- und Warmduschern fest, dass sich bei der ersten Gruppe die Krankenstände über drei Monate hinweg um 29 Prozent reduzierten.

3 Tipps, um ein Kaltduscher zu werden

1
Langsam beginnen und steigern

"Mit den Exkrementen beginnen, erst das eine Bein, dann das andere, die Arme, den Oberkörper, den Rücken und erst zum Schluss das Gesicht. Anfangs sollte es sich auch nur um einen ganz kurzen Zeitrahmen handeln. Ein paar Sekunden, dann eine Minute und immer weiter so."

2
Spaß

"Wichtig ist, dass man dabei Spaß hat und man darf dabei natürlich auch schreien, jodeln oder einfach laut sein."

3
Gewöhnungseffekt

"Und man sollte es regelmäßig machen. Aber ich glaube, wenn man einmal damit angefangen hat, will man gar nicht mehr warm duschen."

Gefahren gebe es keine und wer an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leide, solle vorher mit dem Arzt sprechen. "Aber selbst bei einem schweren Herzleiden kann ich mir zumindest die Füße kalt abduschen. Das ist nichts anderes als Kneippen, eine anerkannte Therapieform, die über 100 Jahre alt ist."