Wohnen
Schon wieder Stromausfall – steigt die Blackout-Gefahr?
Erst am Freitag wurde es in 750 Wiener Haushalten plötzlich dunkel. Ausgerechnet vor dem Winter wächst die Angst vor einem Blackout.
Das Thema "Blackout" ist allgegenwertig, beim Bundesheer, in der Regierung und mittlerweile sogar in den Schulen. Überall werden Pläne für den Fall der Fälle ausgearbeitet. Gleichzeitig häufen sich die kurzzeitigen Stromausfälle – scheint es zumindest.
Erst am Freitag, den 28. Oktober 2022, ging um 6.10 Uhr plötzlich in 750 Haushalten in Wien Döbling das Licht aus oder gar nicht erst an. Etwa zweieinhalb Stunden dauerte es, bis auch die letzten Wohnungen wieder mit Strom versorgt wurden. "Der Auslöser war ein defektes Gerät in einem Gewerbebetrieb. Dadurch ist die Sicherung gefallen und 750 Haushalte waren kurzzeitig ohne Strom", erklärt Christian Call, Sprecher der Wiener Netze, gegenüber "Heute".
Für etwa 500 Haushalte sei der Spuk allerdings eine Stunde später schon wieder zu Ende gewesen. "Unsere Techniker haben über bestehende andere Leitungen den Strom umgeleitet und so ging nach und nach wieder das Licht an."
Was du bei einem Blackout zu Hause haben solltest:
Werden die Stromausfälle mehr?
Vor knapp zwei Wochen kam es allerdings auch in Floridsdorf und in der Donaustadt zu Stromausfällen. Und im Sommer gingen im Wiener Prater gleich zweimal die Lichter aus. Werden die ungeplanten Versorgungsunterbrechungen mittlerweile mehr?
"Nein", versichert Call. "Ganz im Gegenteil, Wien hat eine über 99-prozentige Versorgungssicherheit und zählt damit zu den sichersten weltweit. Der Anteil der Versorgungsunterbrechungen ist im Vergleich zu 2020 im Jahr 2021 in ganz Österreich sogar von 11.217 auf 7545 gesunken."
Weniger "Mini-Blackouts" im Winter
75 Prozent der Stromausfälle würden außerdem von außen verursacht werden. "Wir nennen sie die drei Bs: Bagger, Baum und Blitz." Deshalb gebe es im Sommer auch mehr Stromausfälle als im Winter. "Da gibt es nicht nur mehr Unwetter, sondern auch die Baustellen sind Betrieb. Spannend war in diesem Zusammenhang auch der signifikante Rückgang von Stromausfällen im April 2020. Im allerersten Lockdown ist alles stillgestanden, auch die Baustellen."
Tipp: Heißes Wasser in der Thermoskanne
Für den Fall, dass dennoch wieder einmal der Strom für zweieinhalb Stunden weg sein sollte, empfiehlt Call, eine Taschenlampe zu Hause zu haben. Die Kühlschranktür sollte außerdem zu blieben. "Kühlschränke halten locker sechs Stunden durch, wenn man die Tür nicht zu oft aufmacht. Kühltruhen sogar 12 bis 24 Stunden."
Für alle, die ein Baby zuhause haben, hat der Vater noch einen weiteren nützlichen Tipp: "Es sollte grundsätzlich immer eine Thermoskanne mit heißem Wasser bereitstehen, das erspart auch mit Strom viel Stress."