Wer hier hinzieht, bekommt 58.000 Euro gezahlt

So wie Österreich mit der Landflucht zu kämpfen hat, wo manche ländliche Gegenden einer Geisterstadt ähneln, bemüht sich Schottland um eine gleichmäßige Bevölkerung seiner Inseln und hat dafür einen Plan entworfen. Der "National Islands Plan" wurde 2019 veröffentlicht und verpflichtet die schottische Regierung, den Bevölkerungsrückgang anzugehen und ein gesundes, ausgewogenes Bevölkerungsprofil zu gewährleisten. Insgesamt nimmt die schottische Regierung für diese Initiative 5 Millionen Pfund (5,8 Mio. Euro) in die Hand. Bis 2026 sollen die "Goldenen Hallos", wie sie genannt werden, an 100 Personen verliehen werden.

"Um die Entvölkerung einzudämmen, werden wir eine Inselanleihe einrichten – 100 Anleihen von bis zu 50.000 Pfund (58.000 Euro) für junge Menschen und Familien anbieten, um auf von Entvölkerung bedrohten Inseln zu bleiben oder dorthin zu ziehen", heißt es auf der Website der schottischen Regierung. Die Anleihen sollen Menschen dabei unterstützen, Häuser zu kaufen, Unternehmen zu gründen und anderweitig ihr Leben in diesen Gemeinden langfristig zu gestalten.

Auf welchen Inseln kann man leben?

Das wurde nicht genau festgelegt, also kann man wahrscheinlich davon ausgehen, dass jede unterbevölkerte, etwas abgelegene schottische Insel in Frage kommt. Von den Hebriden bis zu den Orkney-Inseln. Man muss nur jung sein  (idealerweise eine Familie haben) und den Umzug auf die Insel gut begründen. Obwohl man meinen könnte, dass das Programm eine rundum gute Sache ist, gibt es auch Kritiker. Einige haben argumentiert, dass die schottische Regierung das Geld lieber für Dinge wie die Verbesserung des Verkehrswesens und der Breitbandanbindung ausgeben sollte, um so das Leben auf abgelegenen Inseln attraktiver zu machen.