Science
Darum ist dein Fingerabdruck einzigartig
Keine zwei Fingerabdrücke sind gleich. Wie die unterschiedlichen Muster entstehen, wurde jetzt in einer Studie aufgedeckt.
Dieselbe Körpergröße, dieselbe Augenfarbe, dasselbe Erbgut: Eineiige Zwillinge sind auf den ersten Blick oft kaum auseinanderzuhalten. Doch einen Unterschied gibt es: die Fingerabdrücke. Die einzigartigen Muster prägen sich bereits zwischen der zehnten und 14. Schwangerschaftswoche im Mutterleib aus und bleiben ein Leben lang unverändert.
Jetzt hat ein Forscherteam der Universität von Edinburgh entschlüsselt, wie die sogenannten Papillarleisten an den Fingerspitzen entstehen.
Gene haben Einfluss
Die Wissenschaftler sequenzierten dafür genetische Informationen aus den Hautzellen der Fingerzellen von menschlichen Embryonen. Auf diese Weise kamen sie drei verschiedenen molekularen Signalwegen der Gene WNT, BMP und EDAR auf die Spur, die das Wachstum der Papillarleisten beeinflussen.
Dabei arbeiten die Signale der Gene WNT und BMP gegeneinander. Eines ist zuständig für die Furchen und das Andere für die Erhebungen in der Haut. EDAR-Signale beeinflussen hingegen den Abstand der einzelnen Rillen.
Form und Länge der Finger
Dabei beginnen sich die Linien des Fingerabdrucks an drei verschiedenen Stellen zu bilden: dem äußersten Ende der Fingerkuppe, dem Ballen in der Mitte der Fingerspitze und der Falte zwischen Fingerspitze und mittlerem Fingergelenk. Von diesen drei Stellen aus breiteten sich die Rillen wellenförmig über die Fingerkuppe aus, erläuterte Studien-Co-Autor in der Fachzeitschrift "Science". Somit spielt auch die individuelle Fingerform eine Rolle.
Das Fazit der Forscher: Die Entstehung von Fingerabdrücken wird von vielen Faktoren beeinflusst, zu denen Wachstumsverlauf, Fingerlänge und Form der Fingerkuppen sowie lokale Genaktivitäten gehören. "Daraus ergibt sich eine unendliche Vielfalt von Fingerabdruckmustern, die erzeugt werden können."