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Neue Verhütung – Forscher finden unbekanntes Molekül
Das Molekül VU0546110 macht das Spermium unfähig mit der Eizelle zu verschmelzen. Das eröffnet neue Möglichkeiten für die Verhütung.
Wissenschaftler aus St. Louis haben womöglich eine Verhütungsmethode entdeckt: Das Molekül VU054110 verhindert, dass Spermien mit der Eizelle verschmelzen. Ein Wirkstoff, der also ein guter Kandidat für ein Verhütungsmittel wäre. Mehr dazu schildern die Fachleute um Celia Santi von der Washington University School of Medicine in St. Louis in der aktuellen Ausgabe von "PNAS".
So kommt es zur Befruchtung
Bereits bekannt war, dass die Verschmelzung von Spermium und Eizelle nur geschieht, wenn beim Spermium ein so genannter Ionenkanal aktiv wird, der im richtigen Moment Kaliumionen aus seinem Zellinneren pumpt. Welcher Kanal im Spermium diese Aufgabe übernimmt, war aber bislang nicht bekannt.
Nutzbare Erkenntnis
Santi und Kollegen testeten im Rahmen der Studie zahlreiche Wirkstoffe, Substanzen zu finden, die diese Ionenkanäle lahmlegen. Bei einem Molekül mit der Bezeichnung VU0546110 hatten sie Erfolg. In Tests zeigten sie: Diese Substanz hemmt gezielt einen Ionenkanal namens SLO3. Daraufhin kommt es nicht zur Verschmelzung.
Laut Experten könnte diese Erkenntnis auf zweierlei Wegen genutzt werden: Zum einen könnte bei Männern, deren Gen für diesen Kanal defekt ist, eine Unfruchtbarkeit vorliegen, die sich bislang nicht erklären ließ. Zum anderen könnte auf Basis von VU0546110 ein Verhütungsmittel entwickelt werden, das sich dessen Wirkung zu Nutze macht.