Genuss
Alle Lebensmittel werden teurer – nur das nicht
Während für Milch, Käse und Eier 17,4 Prozent mehr hingelegt werden muss, gab es bei Spirituosen nur eine schwache Preiserhöhung. Der Grund.
Das Leben in Österreich wird immer teurer. Mit einer Inflationsrate von 9,3 Prozent ist für den Monat Juli die höchste Teuerungsrate seit Februar 1975 gemessen worden. Die stärksten Treiber sind hier zwar die Treibstoff- und Energiepreise, doch auch der wöchentliche Einkauf ist deutlich teurer geworden.
So sind die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen im Durchschnitt um 12,5 Prozent gestiegen. Für Milch, Käse und Eier bezahlten die Kunden um 17,4 Prozent mehr, für Fleisch um 13,9 Prozent. Gemüse verteuerte sich um 12,5 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 11,2 Prozent. Doch etwas sticht ins Auge: Spirituosen halten den massiven Preissteigerungen seit Monaten stand und sind im Schnitt sogar günstiger geworden.
Ernte aus den Vorjahren
"Die derzeit noch schwache Preisentwicklung bei Rum, Wodka und Likör liegt daran, dass sie bereits im vergangenen Jahr oder sogar 2020 produziert wurden", erklärte Inflationsexperte Josef Baumgartner vom WIFO auf "Heute"-Nachfrage. Zu diesem Zeitpunkt seien nicht nur die Energiepreise niedriger gewesen, sondern auch die Rohstoffe. Das treffe vor allem auf die Erdäpfel für Wodka zu. "Beim Zuckerrohr für Rum muss man sagen, dass der Zuckerpreis am Weltmarkt nicht gestiegen ist."
Vor allem aufgrund der oft Jahre lang gelagerten Liköre sind die Preise für Spirituosen durchschnittlich sogar um 0,7 Prozent gesunken.
Auch Spirituosen können teurer werden
Allerdings merkte Baumgartner auch an, dass sich die Preise in den nächsten Monaten ändern könnten. "Es könnte durchaus sein, dass sich die höheren Energiepreise und Transportkosten erst noch niederschlagen werden."