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15 Euro – deshalb wird Olivenöl jetzt immer teurer

Hitzewellen, Unwetter und Schädlinge haben den Olivenbäumen im Mittelmeerraum stark zugesetzt. Das schlägt sich im Preis nieder.

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Fortlaufende Ernteausfälle sorgen für einen drastischen Preisanstieg bei Olivenöl.
Fortlaufende Ernteausfälle sorgen für einen drastischen Preisanstieg bei Olivenöl.
FOLTIN Jindrich / WirtschaftsBlatt / picturedesk.com

Als würden die Preiserhöhungen aufgrund der derzeit stark anziehenden Inflationen nicht schon genügen, führen nun auch noch Ernteausfälle dazu, dass Olivenöl immer mehr zum Luxusgut wird. In Italien, Spanien, Griechenland, Kroatien und in der Türkei wird mit Ernteausfällen von bis zu 90 Prozent gerechnet. Weniger Olivenöl bedeutet höhere Preise – und die sollen jetzt um 30 bis 40 Prozent steigen.

Olivenöl aus Italien wird damit laut Gennaro Sicolo, Präsident von Italia Olivicola, bald elf bis zwölf Euro pro Liter im Supermarkt kosten. In Griechenland sind sogar Preise von 15 Euro pro Liter für günstigere Öle im Gespräch.

90 Prozent weniger Ertrag

In Spanien, dem aktuell weltgrößten Exporteur von Olivenöl, haben die lange Dürrezeit und die Hitzewellen ihren Tribut gefordert. Ohne Regen, tragen die Olivenbäume weniger Früchte und nur etwa ein Viertel der spanischen Olivenhaine werden bewässert. Damit wird in diesem Jahr erneut mit einem Ernteeinbruch von rund fünfzig Prozent gerechnet.

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    <strong>Mani </strong>Greek Gold Olivenöl extra nativ
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    Italien steht vor dem gleichen Problem. Nachdem die Regenfälle im Mai und Juni die Bestäubung der Olivenbäume während der Blütezeit beeinträchtigt haben, kämpfte man anschließend mit der extremen Dürre. In Apulien sorgten auch noch Hagelstürme für Ausfälle. In der Türkei ist das Klima ebenfalls seit längerer Zeit extrem trocken.

    In Griechenland, dem dritten großen Olivenölexporteur, kommen gleich mehrere Faktoren zusammen. Auf Rhodos brannten zahlreiche Olivenhaine ab. Schätzungen zufolge wird die Ernte deshalb um dreißig bis fünfzig Prozent geringer ausfallen. Auf Kreta und Zakynthos gibt es Befürchtungen, dass siebzig Prozent der Ernte ausfallen werden. Am Festland setzten die extremen Unwetter und Überschwemmungen den Olivenhainen zu. Am schlimmsten hat es wohl jedoch beliebten Kalamata-Oliven vom Peloponnes getroffen. Die ungewöhnlichen Regenfälle zerstörten die Blüten, die anschließende Hitze und Dürre taten ihr Übriges. In einigen Gebieten gibt es in diesem Jahr etwa neunzig Prozent weniger Ertrag.

    Fliegen in Kroatien

    In Teilen Kroatiens hat die Ernte aufgrund der Olivenfruchtfliege früher begonnen. Der regnerische Sommer hat die idealen Bedingungen zur Ausbreitung der Schädlinge geschaffen. Befallene Früchte fallen vorzeitig ab. Das hat nicht nur Einfluss auf Ernteausfälle, sondern auch auf die Qualität des Olivenöls.

    Eine Normalisierung der Preisentwicklung wird erst für den Jahreswechsel 2024/2025 erwartet. Wenn es in der Mittelmeerregion zu keinen weiteren großen Naturkatastrophen kommt. Doch der Klimawandel bleibt.