Wirtschaft
Lieferprobleme im Handel verstärken sich
Nicht nur Elektrohändler und Fahrradgeschäfte, sondern auch die Lebensmittelversorger kämpfen zunehmend mit Lieferengpässen.
Einerseits der bereits seit Jahren anhaltende Chip-Mangel, andererseits auch die Pandemie sorgen dafür, dass viele Waren nach wie vor nur schwer zu bekommen sind. In der Zeit der Lockdowns waren es vor allem Unterhaltungselektronik und Fahrräder, viele Modelle waren bzw. sind ständig ausverkauft.
Auch im Februar 2022 ist die langersehnte Besserung ausgeblieben. Ganz im Gegenteil: Wie eine Umfrage des deutschen Ifo-Instituts ergeben hat, haben sich die Lieferprobleme im Einzelhandel sogar wieder verstärkt. Das betrifft zwangsläufig auch Österreich.
76,3 Prozent der Einzelhändler sagten im Februar, dass nicht alle bestellten Waren geliefert werden konnten.
Im Jänner waren es noch 57,1 Prozent. "Die Entspannung im Januar war nicht nachhaltig", sagt der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Vereinzelte Lücken in den Regalen bleiben somit vorerst bestehen."
Sorge wegen Inflation
Deutlich mehr deutsche Supermärkte als noch im Vormonat klagten über Versorgungsengpässe: Der Anteil stieg von 18,4 auf 60,5 Prozent. Angespannt bleibt die Lage bei den Händlern von Spielwaren, Fahrrädern und Automobilen. Jeweils rund 95 Prozent berichteten von Lieferproblemen. Auch im Möbelhandel hat sich die Lage wieder verschlechtert. Der Anteil stieg von 66,6 auf über 90 Prozent.
Bei elektrischen Haushaltsgeräten sind genau 90 Prozent der Unternehmen von Lieferproblemen betroffen, bei Computer und Software 87,7, bei Baumärkten 86,9 Prozent. Nur minimal besser sieht es bei der Unterhaltungselektronik aus, hier kämpfen rund 83 Prozent mit Lieferproblemen. Am besten ist der Stand bei Bekleidung, hier sind es "nur" 52,6 Prozent.
"Der Handel muss sich gegenwärtig vielen Herausforderungen stellen. Auf der einen Seite verbessern sich die Aussichten mit Blick auf die Lockerungen der Covid-Einschränkungen. Auf der anderen Seite belasten die Lieferengpässe und die Inflation die Lage", sagt Wohlrabe.