Fussball
Lewandowski steht in seiner Heimat unter Beschuss
Robert Lewandowski ist ein gefeierter Fußball-Star. Doch in seiner Heimat steht der polnische Goalgetter nun schwer in der Kritik.
Der Grund dafür liegt in der abschließenden WM-Qualifikationspartie gegen Ungarn, die Polens Nationalteam ohne seinen Kapitän mit 1:2 verlor. Eigentlich war die Begegnung bedeutungslos, Polen als Gruppen-Zweiter hinter England bereits fix für das WM-Play-off qualifiziert. Deshalb saß der 33-jährige Bayern-Torjäger auch 90 Minuten auf der Bank.
Allerdings rutschte Polen durch die Niederlage noch aus den Top-Sechs der Gruppen-Zweiten. Dadurch verlor die polnische Auswahl den Platz unter den gesetzten Teams, wird es im Play-off - genauso wie Österreich - mit echten Brocken zu tun bekommen. Unter anderem warten Portugal und Italien.
Lewandowski-Entschuldigung
Dass Lewandowski fehlte, schlug in Polen für Hohe Wellen, brachte auch Teamchef Paulo Sousa in Erklärungsnot. Deshalb musste sich Lewandowski selbst rechtfertigen. "Ich habe signalisiert, dass ich nicht in der optimalen Form für beide Spiele bin, weil ich so viele Spiele mache und meinen Körper kenne. Ich verstehe den Ärger und die Verbitterung der Fans und als Kapitän kann ich mich nur bei ihnen entschuldigen und versichern, dass wir alles tun werden, um uns zu qualifizieren", erklärte sich Lewandowski. Doch die Entschuldigung konnte die Wogen nicht glätten.
Milliardärs-Party, Dreharbeiten?
Denn in polnischen Medien werden nun andere Gründe angeführt, warum der 33-Jährige gegen Ungarn nicht im Kader stand. So soll Lewandowski etwa vor dem Spiel eine Party des polnischen Milliardärs Rafal Brzoski besucht haben, dies würden Fotos, die seine Frau Anna in sozialen Netzwerken gepostet hatte, belegen. Darüber hinaus habe Lewandowski die Zeit vor dem Spiel auch für Dreharbeiten einer Amazon-Dokumentation genutzt.
Lewandowski habe darüber hinaus gegen Ungarn lediglich auf der Ersatzbank Platz genommen, um für ein Fotoshooting des Magazins "France Football" zu posieren, so ein weiterer kurioser Vorwurf in polnischen Medien.
Fußball-Legende geht auf Lewandowski los
Polens Fußball-Legende Zbigniew Boniek geht mit dem 33-jährigen Bayern-Torjäger jedenfalls hart ins Gericht. "Sein Verhalten ist peinlich. Wäre ich noch Präsident und hätte mir Nationaltrainer Sousa gesagt, wie die Situation aussieht, hätte ich ihn und Robert zu einem Gespräch eingeladen und gesagt, dass dies nicht akzeptabel ist", ärgerte sich der ehemalige polnische Verbandspräsident.
Cezary Kulesza, aktuell Polens oberster Fußball-Boss, hielt sich mit seiner Kritik an Lewandowski zurück, wurde trotzdem deutlich. "Wir gewinnen und verlieren gemeinsam. Sousa hat viel riskiert, aber ich war wütend", so der PZPN-Präsident. Lewandowski hat also im Play-off, das in zwei Phasen Ende März 2022 ausgetragen wird, einiges gutzumachen.