Kaum Überlebenschancen

Leukämie-Wienerin (58): "Grässliche Hoffnungslosigkeit"

Petra E. soll im November eine Stammzelltransplantation bekommen. Allerdings wurde in der weltweiten Datenbank noch kein passender Spender gefunden.

Rhea Schlager
Leukämie-Wienerin (58): "Grässliche Hoffnungslosigkeit"
Petra E. sucht verzweifelt nach einem Stammzellspender.
privat/AKH Wien/Christian Houdek

Wie schnell man von einem eigentlich gesunden Menschen zu jemandem wird, der nicht besonders große Überlebenschancen hat, musste die 58-jährige Petra E. auf schmerzliche Weise erfahren. "Ich hab am 1. Juli in diesem Jahr erfahren, dass ich an AML (Anm. Akute Myeloische Leukämie) erkrankt bin", erzählt die Wienerin mit einem leichten Zittern in der Stimme. "Das ist eine ziemlich aggressive Form von Leukämie, die kaum geheilt werden kann."

Einen Spender zu finden, ist bei dieser Krebs-Variante nämlich ganz besonders schwierig, ganz abgesehen davon, dass die österreichische Datenbank kaum Einträge vorweist.

Blutbefunde alarmierend

Durch ihr tägliches Training ist Petra E. erst aufgefallen, dass etwas nicht stimmen könnte. "Ich bin vor der Arbeit immer drei Kilometer gelaufen, als ich mit jedem Mal langsamer wurde." Ihre Sportuhr versuchte sie anzutreiben, allerdings "fühlte es sich so an, als würde ich, wie an einem Gummiringerl', zurückgezogen werden". Die Wienerin konnte einfach nicht mehr schneller laufen.

"Als ich dann auf Kur fahren wollte, brauchte ich aktuelle Blutbefunde", so Petra E. weiter. "Die Ergebnisse waren alarmierend." Gleich neun Werte zeigten beängstigende Ausschweifungen.

"Totale Grenzerfahrung"

Durch ihre Tochter, die Medizinstudentin ist, konnte die 58-Jährige eine Woche später bei einem befreundeten Arzt einen Termin bekommen. "Er hat dann gleich eine Beckenkamm-Untersuchung gemacht, weil er sicher gehen wollte", erklärt Petra E. den Vorgang. "Und am selben Tag hab ich noch den Anruf bekommen, dass ich mit der Chemotherapie beginnen soll."

Nach einer genetischen Untersuchung, die gemacht wurde, um die richtige Therapie zu bestimmen, wurde die Behandlung gegen den Krebs begonnen. "Die Gedanken sind schrecklich", schildert die Wienerin ihre Erlebnisse. "Es ist eine totale Grenzerfahrung, ich hab große Ängste und für eine Zeit hat mein Bein abends immer zu zittern begonnen."

Wienerin fast hoffnungslos

Die Transplantation "eilt", erklärt Petra E. mit einem verzweifelten Lachen. Diese sei für November vorgesehen, allerdings komme momentan nur die 21-jährige Tochter als Teilspenderin infrage. Nur sechs von zehn Daten stimmen hier überein. "Ein Fremdspender wurde noch nicht gefunden", so die 58-Jährige. Dieser sei für ihr Überleben aber dringend notwendig.

Der Bruder der Wienerin wäre als Spender eigentlich perfekt gewesen, allerdings ist dieser zu krank, um dafür infrage zu kommen, erzählt Petra E. "Es ist grässlich, diese Hoffnungslosigkeit." Vorgesorgt hat die 58-Jährige inzwischen auch schon: "Dieser Schritt war für mich kein Aufgeben, sondern der richtige Schritt, damit ich mich der Behandlung hingeben konnte."

Wichtige Typisierung

Der Verein "Geben für Leben" konnte ihr in der schlimmen Zeit bisher unterstützend zur Seite stehen: Gemeinsam rufen sie so viele Personen wie möglich dazu auf, sich typisieren zu lassen, um der Wienerin damit vielleicht das Leben zu retten. Denn "ihr Körper wird immer schwächer und das Immunsystem wird in absehbarer Zeit keine Transplantation mehr verkraften".

"Es ist bloß ein Wangenabstrich, mehr nicht", appelliert Petra E. an die Österreicher. "Es ist zwar unwahrscheinlich, dass man Spender wird. Sollte es aber so weit kommen, bedeutet es die Welt für den Kranken."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die 58-jährige Wienerin Petra E leidet an einer aggressiven Form der akuten myeloischen Leukämie und benötigt dringend eine Stammzellentransplantation, doch ein passender Spender konnte bisher nicht gefunden werden
    • Trotz der Unterstützung durch den Verein "Geben für Leben" und den Aufruf zur Typisierung, bleibt die Hoffnung auf eine rettende Transplantation gering, da ihr Körper zunehmend schwächer wird
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