Mordprozess startet
Leon (6) ertrunken – Vater muss bei Prozess auspacken
Auftakt im Prozess um den ertrunkenen Leon: Am Mittwoch muss sich der Vater des Sechsjährigen vor Gericht verantworten. Ihm wird Mord vorgeworfen.
Der mysteriöse Todesfall des sechsjährigen Leon sorgt seit August 2022 österreichweit für Aufsehen. Das Kind stürzte in St. Johann in Tirol in die Kitzbüheler Ache und ertrank dort. Der Vater, der zu diesem Zeitpunkt mit seinem Sohn spazieren war, gab zunächst an, dass er von einem Unbekannten mit einer Flasche niedergeschlagen worden sei. Leon – der seit seiner Geburt am sogenannten "Syngap-Syndrom" litt – soll dann selbstständig aus dem Kinderwagen geklettert und in den Fluss gestürzt sein.
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft soll der Wahl-Tiroler die Tat jedoch nur vorgetäuscht haben und sich selbst mit einer Flasche auf den Hinterkopf geschlagen haben. So sollen etwa Auswertungen des Handy-Schrittzählers und von Überwachungskameras beweisen, dass Leons Vater die Straftat inszeniert hatte.
Prozessauftakt in Innsbruck
Im April des laufenden Jahres erhob die Tiroler Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Deutschen. Der 39-Jährige – für den die Unschuldsvermutung gilt – bestreitet die Tat vehement. Am Mittwoch startet in Innsbruck nun der Prozess gegen den Tatverdächtigen. Vor Prozessbeginn übte der Anwalt des Mannes erneut scharfe Kritik an der Ermittlungsarbeit der Polizei und stellte das angenommene Motiv der Staatsanwaltschaft infrage.
Neben dem Auftakt des Prozesses am Mittwoch wird die Verhandlung am Donnerstag fortgesetzt. Für den 1. August wird schließlich ein Urteil erwartet.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Der Prozess gegen den Vater des sechsjährigen Leon, der des Mordes an seinem Sohn angeklagt ist, beginnt in Innsbruck
- Die Staatsanwaltschaft behauptet, dass der Vater den Tod seines Sohnes inszeniert hat, während der Angeklagte die Tat bestreitet und die Ermittlungsarbeit der Polizei kritisiert