Wien

Leiche 3 Wochen unter Bett – Wiener (52) freigesprochen

Mit Drogen soll Christian S. einen Iraker außer Gefecht gesetzt haben und sich an ihm vergangen haben. Er starb – Freispruch im Hauptanklagepunkt.

Clemens Pilz
Christian S. mit Star-Anwältin Astrid Wagner vor Gericht.
Christian S. mit Star-Anwältin Astrid Wagner vor Gericht.
Sabine Hertel

Schon im Mai 2021 hatte Christian S. ein Date mit tödlichem Ausgang: Er praktizierte "Chemsex", also Sex unter Drogen. Sein Partner überlebte nicht. Ein Unfall, versicherte S. – der Fall wurde eingestellt.

Nur: Im Oktober lag die nächste Leiche im Bett des 52-Jährigen. Und diesmal wirkte die Beweislast erdrückend. Laut Anklage verabreichte S. einem Iraker, den er online kennengelernt hatte, eine Überdosis an Liquid Ecstasy und Amphetaminen. Dann verging er sich mehrfach an dem wehrlosen Mann – der starb.

Übergriff mitgefilmt

Die angebliche Vergewaltigung filmte S. selbst mit, die Videos wurden den Geschworenen gestern am Landl unter Ausschluss der Öffentlichkeit gezeigt. Eine Angehörige des Opfers verblieb im Saal. Sie konnte das Gesehene kaum ertragen, brach völlig aufgelöst unter Tränen zusammen.

Besonders bitter: Laut Gerichtsmedizin hätte der 43-Jährige noch gerettet werden können, wenn S. Hilfe geholt hätte. Stattdessen hielt er die Leiche drei Wochen unter seinem Bett versteckt, bis der Geruch nicht mehr auszuhalten war. Der Wiener leidet laut Psychiater unter einer Persönlichkeitsstörung, quälte auch schon Katzen zu Tode. Sollte er auf freien Fuß kommen, sei die Wahrscheinlichkeit für eine erneute Tat "sehr groß".

Dennoch wurde S. am Montagnachmittag vom Vorwurf der Vergewaltigung mit Todesfolge freigesprochen, die Verteidigungsstrategie von Star-Anwältin Astrid Wagner ging auf. Die Geschworenen glaubten dem Angeklagten, dass er nicht die Absicht hatte, seinen Sexpartner zu töten. 

Sieben Jahre und Einweisung

Hinter Gitter muss S. dennoch: Er wurde nicht rechtskräftig zu sieben Jahren Haft wegen sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen Person und Raubes (in einem anderem Fall) verurteilt. Zudem erfolgt die Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum.

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    Andreas Tischler / Vienna Press
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