Akt verschleppt

Lehrerin wartete 4 Jahre auf Gehalt, bekommt 46.000 €

Vier Jahre lang wurde der Akt einer Lehrerin verschleppt, die Vordienstzeiten nicht berechnet. Nun erhält die Frau eine einmalige Nachzahlung.

Wien Heute
Lehrerin wartete 4 Jahre auf Gehalt, bekommt 46.000 €
Die Lehrerin erhält nun eine Einmalzahlung in der Höhe von 46.000 Euro (Symbolbild).
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Vier Jahre lang musste eine Wiener Lehrerin auf die Berechnung ihrer über achtjährigen Vordienstzeiten und die korrekte Gehaltseinstufung warten. Die Frau "lieh" der Wiener Bildungsdirektion damit unfreiwillig knapp 46.000 Euro, berichtet die Gewerkschaft ÖPU-FCG Wien in einer Aussendung.

Die einmalige Nachzahlung führt nun zu massiven finanziellen Verlusten: Denn sie erfolgt unverzinst, was bei der hohen Inflation der letzten Jahre einen hohen Reallohnverlust bewirkt. Hinzu kommt die höhere Versteuerung durch die einmalige Auszahlung, so die ÖPU-FCG.

Massive Nachteile auch für Schwangere

Laut Simon Lechner von der ÖPU-FCG ist der Missstand der verzögerten, korrekten Einstufung seit langem bekannt. So bemühe sich die Wiener Bildungsdirektion derzeit besonders um Quereinsteiger:innen, die zuvor ein höheres Einkommen hatten und erheblich mehr Vordienstzeiten: "Da reden wir dann wirklich von hunderttausend Euro", meint Lechner.

Besonders für schwangere Kolleginnen hat diese fahrlässige Säumigkeit der Bildungsdirektion für Wien massive Nachteile, da zur Berechnung von Wochen- und Kinderbetreuungsgeld das laufende (zu geringe) Einkommen herangezogen wird.

Das ist mitnichten eine Bagatelle. Da geht es um ein deutliches Minus im Lebensverdienst
Simon Lechner
Gewerkschaft ÖPU-FCG

"Wir arbeiten in unserem Beruf ohnehin sehr viel gratis, weil wir gern für die Schüler:innen da sind und uns in der Schulgemeinschaft einbringen. Der Dienstgeber verlässt sich auf unser Engagement. Aber man kann nicht einfach Lohn schuldig bleiben. Das lässt sich niemand gefallen. Und wie man darauf kommt, einen Lehrer:innenmangel damit beheben zu wollen, dass man Vordienstzeiten ignoriert, erschließt sich mir nicht. Das ist nicht nur unfair gegenüber den Kolleg:innen. Das ist verantwortungslos und unklug", so Lechner.

Lechner hat sich nun entschlossen, mit betroffenen Kolleg:innen zur Volksanwaltschaft zu gehen: "Das ist mitnichten eine Bagatelle. Da geht es um ein deutliches Minus im Lebensverdienst. Wir haben Fälle, wo der Akt seit etwa fünf Jahren liegt. Das ist natürlich ein Verwaltungsmissstand. Und der Schaden ist enorm. Wenn die Politik nichts tut, weil es 'eh nur Lehrer:innen betrifft', dann müssen wir leider irgendwann selbst auf unser Recht pochen."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Wiener Lehrerin musste vier Jahre auf die korrekte Berechnung ihrer Vordienstzeiten und Gehaltseinstufung warten und erhält nun eine unverzinste Nachzahlung von 46.000 Euro, was zu erheblichen finanziellen Verlusten führt
    • Die Gewerkschaft ÖPU-FCG kritisiert die Bildungsdirektion für Wien scharf und plant, mit betroffenen Kolleg:innen zur Volksanwaltschaft zu gehen, um gegen diesen Verwaltungsmissstand vorzugehen
    red
    Akt.