Österreich
Lehrer schwänzen Schule, schicken die Kinder heim
Nach der Schulmesse wurden die Kinder der Volksschule Eberndorf direkt entlassen. Die Lehrer machten lieber auf einen Ausflug, als im Klassenzimmer zu stehen.
"So ein Verhalten ist absolut grenzwertig", ist Bildungsdirektor im Kärntner Landesschulrat, Rudolf Altersberger, gar nicht begeistert von dem bunten Treiben der Pädagogen: "Hätte man uns gefragt, hätten wir das auch sicher nicht erlaubt."
Die Aufregung ist auch bei den Eltern der Kinder groß. Nach einem Bericht der "Kleinen Zeitung" hatten die Lehrer der Volksschule Eberndorf im Kärntner Bezirk Völkermarkt am gestrigen Mittwoch ihre Schützlinge um 9 Uhr, direkt nach der Schulmesse, entlassen. Denn statt ins Klassenzimmer brachen die etwa 15 Pädagogen zu einem Ausflug auf.
Konsequenzen?
Diesen Ausflug in der letzten Schulwoche – in Kärnten beginnen die Sommerferien erst diesen Freitag – veranstalten die Lehrer dem Vernehmen nach bereits seit zwanzig Jahren.
Altersberger kann diese Praktik nicht nachvollziehen. Die Regeln seien klar, gab er gegenüber der "Kleinen Zeitung" zu Wort: "Lehrer müssen so anwesend sein, wie es der Stundenplan vorsieht. Auch in der letzten Schulwoche." Am fraglichen Tag sei jedenfalls mehr als eine Schulstunde vorgesehen gewesen. Auch die Schulaufsicht befasst sich jetzt mit dem Fall, die Entscheidung über mögliche dienstrechtliche Konsequenzen liege aber beim Land Kärnten.
Kulturprogramm
Seitens der betroffenen Volksschule stößt wiederum die Aufregung der Eltern und des Landesschulrates auf Unverständnis. Laut Direktor Gernot Waldner seien Betreuungsmöglichkeiten für die Schüler zur Verfügung gestanden, doch die Eltern hätten diese nicht in Anspruch genommen. Der kritisierte Ausflug sei zudem ein "landeskundliches" Kulturprogramm gewesen, in Zuge welchem die Lehrer Schloss Pöckstein (Bezirk Sankt Veit an der Glan) besucht hätten.
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(red)