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Lehrer in U-Haft: Hinweise auf Kannibalismus
Ein Mann galt seit dem 5. September als vermisst. Nun gibt es gemäß den Berliner Ermittlern Hinweise auf Kannibalismus. Ein Mann wurde verhaftet.
Ein seit September in Berlin vermisster Mann könnte zum Opfer eines Kannibalen geworden sein, wie "Bild", die "Berliner Zeitung" und die "FAZ" berichten. Die Berliner Staatsanwaltschaft geht entsprechenden Hinweisen nach. Vergangene Woche wurden in einem Waldstück in Berlin-Pankow Knochenteile gefunden. Es handelt sich dabei um die Überreste des seit dem 5. September vermissten 44-jährigen Deutschen.
In diesem Zusammenhang wurde ein Tatverdächtiger verhaftet. Ein Richter erließ einen Haftbefehl wegen Sexualmordes aus niedrigen Beweggründen gegen den 41-jährigen Deutschen. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Der Verdächtige arbeitete nach eigenen Angaben im Internet seit 2015 als Unterstufenlehrer für Mathe und Chemie. Zuvor war er als Redakteur bei einem Buchverlag tätig gewesen.
Der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft wollte sich zu weiteren Einzelheiten aus den Ermittlungen nicht äußern.
Gefundener Knochen war komplett fleischlos
Das 44-jährige Opfer war nach Angaben der Polizei als Monteur im Hochleitungsbau tätig. Es hatte seine Wohngemeinschaft in Berlin kurz vor Mitternacht verlassen und blieb zunächst spurlos verschwunden, wie es in einer Mitteilung vom Oktober hieß. Später meldeten seine WG-Mitbewohner ihn als vermisst.
Ein Spaziergänger fand am 8. November in einem Park in der Nähe der Schönerlinder Chaussee in Berlin-Pankow einen Beinknochen. Ermittlungen der Mordkommission und der Staatsanwaltschaft, bei denen unter anderem Personen- und Leichenspürhunde eingesetzt wurden, führten später zu dem 41-Jährigen aus Berlin-Pankow, der nun wegen Verdachts des Sexualmords in Haft sitzt.
"Aufgrund des gefundenen Knochens, der komplett fleischlos war, und weiterer Indizien vermuten wir stark, dass [der Vermisste] das Opfer eines Kannibalen wurde", sagt ein Polizeibeamter zu "Bild".
Auf Dating-Plattform kennengelernt
Die beiden Männer haben sich gemäß Chatprotokollen auf einer Plattform für Homosexuelle kennen gelernt. Aus den Protokollen geht hervor, dass sie sich zu einem Treffen verabredet hatten. Zudem interessierte sich der in U-Haft Sitzende für Kannibalismus, wie Internetsuchen des 41-Jährigen zeigen. Vor einigen Jahren gab er Antworten auf die Frage, ob es möglich sei, dass man sich den Penis abschneiden lassen könne und trotzdem weiterlebe.