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Lehrer beklagen Probleme wegen Ramadan

Verschobene Prüfungen, keine Schulausflüge: Deutsche Lehrer haben immer mehr mit den Folgen des Ramadan zu kämpfen.

Heute Redaktion
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Zu Beginn des Ramadan in Deutschland hat der Deutsche Lehrerverband über Unterrichtsprobleme durch muslimische Schüler geklagt, die sich strikt an die Einhaltung des Fastenmonats halten. "Sehr viele Schüler nehmen das Fasten inzwischen sehr ernst", sagte dessen Präsident Heinz-Peter Meidinger der Zeitung "Welt" vom Mittwoch.

An allen Schulen, die über eine nennenswerte Schülerschaft mit Migrationshintergrund verfügten, sei das Verhalten im Ramadan zu einem zentralen Thema und auch zu einem Problem geworden, erklärte der Verbandschef. So werde teils starker Druck der muslimischen Elternschaft auf die Schulleitungen ausgeübt, in diesem Zeitraum keine Leistungsprüfungen oder schulischen Exkursionen anzusetzen.

Probleme für alle Schüler

Schwierig werde es vor allem dann, wenn die religiösen Belange einzelner Schüler alle einschränkten, sagte Meidinger weiter. "Die Rücksichtnahme wird dadurch erkauft, dass sich Prüfungen für alle Schüler in einem bestimmten Zeitraum massieren. Das geht nicht." In Deutschland hat der Fastenmonat Ramadan am Mittwoch begonnen.

In Saudi-Arabien dagegen beginnt der Ramadan erst am Donnerstag. Der königliche Hof in Riad gab die Terminentscheidung der muslimischen Religionsgelehrten am Mittwoch in einer offiziellen Stellungnahme bekannt.

Traditionell folgen viele muslimische Länder der Entscheidung des Königreichs, das die heiligen Stätten Mekka und Medina beherbergt. Der genaue Beginn des Fastenmonats richtet sich nach dem Mondverlauf, er wird jedes Jahr neu berechnet. (mlr/afp)