LEGO Die Zeitmaschine aus Zurück in die Zukunft im Test

Der Hype um den den LEGO DeLorean DMC-12 aka Die Zeitmaschine aus Zurück in die Zukunft ist gleich zum Verkaufsstart so groß, dass das Modell aktuell bereits vergriffen ist. "Vorübergehend nicht auf Lager" ist im LEGO-Shop zu lesen, Nachschub wird aber demnächst erwartet. Für den Preis von rund 170 Euro bekommt man mit dem neuen LEGO-Set ganze 1.872 Teile, zwei exklusive Minifiguren von Marty McFly und Doc Brown sowie drei verschiedene Bau-Varianten spendiert.

Der DeLorean kommt als Zeitmaschine in allen drei Kultfilmen der "Zurück in die Zukunft"-Trilogie vor, in jeweils leicht abgewandelter Form. Das neue Set honoriert diese Veränderungen, denn im letzten von elf Bauschritten kann der Bastler selbst bestimmen, ob der den originalen DeLorean aus Teil 1, den schwebenden Wagen mit eingeklappten Rädern aus Teil 2 oder gleich das aufgemotzte, etwas buntere Gefährt aus Teil 3 bevorzugt. "Heute" hat sich für das Original entschieden.

Zahlreiche Extra-Funktionen im Set verbaut

Mit knapp 9 Cent pro Bauteil ist der Preis jedenfalls mehr als in Ordnung, denn das Modell ist eines der Sammler-Juwelen schlechthin. Bis das Set nicht nur exklusiv bei LEGO, sondern auch in den Shops von Fachhändlern auftaucht, wird es allerdings noch einige Wochen dauern. Der DeLorean selbst wurde im Maßstab von etwa 1:12 umgesetzt und ist knapp über 35 Zentimeter lang und elf Zentimeter hoch sowie 19 Zentimeter breit. Die zwei Minifiguren wiederum tragen ihre Kleidung, die aus dem zweiten Filmteil bekannt ist und sind deutlich detaillierter ausgefallen als beim älteren DeLorean-Bausatz.

Anders als das Film-Original kann man mit dem LEGO-Set zwar nicht durch die Zeit reisen, aber es hat dennoch jede Menge andere Gimmicks zu bieten. So lassen sich neben den drei Bauvarianten auch die Türen in Flügelform öffnen, per Druck auf einen kleinen Stift leuchtet der Fluxkompensator im Inneren des Modells dank Leucht-Baustein auf und über einen Hebel an der Unterseite lassen sich die Reifen des Gefährts einklappen, um es in den Flugmodus versetzen zu können. Genial!

Nette Details und fantastisches Aussehen

Wie von LEGO gewohnt ist schon die Box hochwertig und ein Sammlerstück. Der schwarze Karton zeigt auf der einen Seite das Fahrzeug-Modell aus Teil 1 von Zeitblitzen umfasst sowie das LEGO- und das originale "Back to the Future"-Logo. Auf der anderen Seite findet sich das Schwebe-Auto aus Teil 2, der leuchtende Flux-Kompensator, ein Original-Bild aus der Filmreihe, die Extras wie das legendäre Hoverboard, den beschrifteten Aufsteller und die drei Bauvarianten des Sets.

Auch wenn das Modell zum Großteil aus schwarzen, dunkelgrauen und hellgrauen Steinen besteht, sieht es sowohl am Karton, als auch zusammengebaut, fantastisch aus. Da übrigens auch schon der Film-DeLorean sehr eckig daherkam, konnte der Wagen mit LEGO-Elementen fast originalgetreu nachempfunden werden. Gleiches gilt für die Outfits der Minifiguren. Bei Emmett Browns gelbem Anzug und Marty McFlys Retro-Gewand passt einfach alles zusammen.

Das sind die drei verschiedenen Versionen im Detail

Die Minifiguren verfügen zudem über zwei Kopf-Varianten, bei Doc Brown ist es entweder ein verbissener Gesichtsausdruck oder ein lächelndes Gesicht mit futuristischer Brille. Einziges Manko: die Extras sind zwar fantastisch, passen aber größenmäßig zum Automodell und nicht zu den viel kleineren Minifiguren. So darf man das Hoverboard unter der Haube des DeLoreans verstauen, will man es aber mit Marty McFly nutzen, sieht der Größenunterschied seltsam aus. Als Extras gibt es außerdem eine Plutonium-Box, eine Banane, Nummernschilder in mehreren Varianten und eine Getränkedose.

Bei der Bauversion aus Teil 1 gibt es im Modell eine Plutioniumkammer, um das Gefährt auf die kultigen 88 Meilen pro Stunde zu beschleunigen, sowie ein Blitzableiter, der im Film für den nötigen Zeitsprung-Schub gesorgt hatte. In Version setzt man einen Fusionsgenerator um und wechselt in den Schwebemodus. Dazu werden die Reifen mit dem Hebel an der Unterseite umgeklappt und vier transparente Bricks umgesteckt, auf denen da Modell dann abgestellt wird. Und bei Teil 3 gibt es weiße statt hellgraue Felgen mit rot-weißen Radkappen und eine beeindruckende Leiterplatte am Fahrzeug.

So schnell ist der DeLorean umgebaut

Die Packung des Sets beinhaltet elf Baustein-Säckchen, der Umbau von einer zur anderen Modellvariante geht aber dennoch schnell von der Hand. Der Grund: Erst mitten im elften Säckchen entscheidet sich, welches Modell man umsetzt. Um es dann umzubauen, sind nur vergleichsweise wenige Bauschritte und Bauteile notwendig. Die Baudauer beträgt je nach Schnelligkeit rund fünf bis acht Stunden, das Set selbst richtet sich laut LEGO an Erwachsene. Doch auch jüngere Bastler werden mit dem Set keine Probleme haben, knifflige Bauschritte gibt es nur einige wenige, etwa bei den Stickern.

Obwohl der DeLorean von Haus aus bedruckte Bausteine wie das DMC-Logo an der Front besitzt oder auch die Minifiguren mit fix bedruckten Bauelementen daherkommen, muss man einige Bausteine selbst bekleben. Dazu zählt der schwarze Aufsteller, auch das Armaturenbrett mit den eingegebenen Zeitsprung-Daten und der Geschwindigkeitsanzeige oder aber außerdem die Extras wie Plutoniumbox und Hoverboard. In Sachen Fingerspitzengefühlt können wir aber Entwarnung geben: Da die meisten Sticker nur rechteckig sind, können sie sehr simpel und sauber aufgeklebt werden. 

Sehr detailreiches, aber auch sehr solides Modell

Die Bauschritte selbst gehen recht flott von der Hand: Komplizierte Konstruktionen gibt es ebenso wenig wie sonderlich neuartige Bauteile. Vorsichtig sein muss man da nur an zwei Stellen: Zum einen beim Montieren der verschiedenen Schlauch-Elemente rund um den Motor und Fluxkompensator beziehungsweise unter der Wagentüren, zum anderen beim Einklicken der Karosserie-Abdeckung mit ihren Scharnier-Elementen in die Wagenkonstruktion. Praktisch: Die fertige Fahrzeugkonstruktion ist äußerst stabil und kann problemlos gepackt werden, ohne dass sich Teile daraus lösen.

Im Vergleich zum sehr viel kleineren Modell aus dem Jahr 2013 fällt nicht nur ein deutlich größerer Detailreichtum auf. Auch sieht das Modell nun fast exakt wie der originale Filmwagen aus und bietet zudem viel mehr charakteristische Funktionen. Kein Wunder, das Modell zählt zu LEGOs Creator Expert Serie, in der es Sets vor allem für fortgeschrittene LEGO-Fans gibt und die mit vielen Details zu gefallen wissen. Dazu zählt seit auch nicht allzu langer Zeit übrigens ein weiteres Film-Kultgefährt, nämlich der bisher größte und detailreichste LEGO ECTO-1, das Einsatzfahrzeug der "Ghostbusters".

Beeindruckendes Sammlerstück, nicht nur für Fans

Extrem detailliert und trotzdem recht simpel zu bauen: Die LEGO Zeitmaschine aus Zurück in die Zukunft macht einfach grandios viel Spaß und gefällt besonders damit, dass sie sich nicht nur in drei Versionen bauen, sondern auch sehr schnell wieder umbauen lässt. Geschmacksfrage ist nur, dass die Minifiguren im Größenverhältnissen nicht zu den Extras wie dem "Back to the Future"-Hoverboard passen, ansonsten überzeugt das Set aber auf ganzer Linie. Ein großer Bonus ist im Test, wie sicher und verlässlich das fertige Modell zusammengehalten wird, auch wenn man damit herumfahren will.

Pluspunkte sammelt der LEGO DeLorean auch mit den vielen Zusatzfunktionen wie der aufklappbaren Motorhaube, den sich öffnen Flügeltüren, dem per Batterie-Baustein leuchtenden Fluxkompensator und den per Hebel umzuklappenden Reifen für den Schwebemodus. Der Detailgrad ist enorm gut ausgefallen und das Modell sieht dem Filmgefährt zum Verwechseln ähnlich. LEGO hat mit dem Set ein beeindruckendes Sammlerstück geschaffen, das nicht nur, aber vor allem Fans der Kult-Filmtrilogie gefallen wird. Ein rundum gelungenes Modell, das noch dazu im Regal grandios aussieht.