Oberösterreich

"Lebensbedrohliche Krämpfe" – Bub (13) auf Intensivstation

Aktuell wird ein 13-Jähriger am Linzer Kepler Klinikum nach einer Tetanusinfektion intensivmedizinisch betreut und behandelt.
Peter Reidinger
03.08.2023, 13:52

Massive, unwillkürliche, schmerzhafte Muskelkrämpfe – daher auch der Name "Wundstarrkrampf". Das sind die dramatischen Folgen einer Tetanusinfektion. "Auslöser ist das Gift eines Bakteriums, das über Wunden, auch wenn es nur kleinste Bagatellverletzungen sind, in den Körper eindringt", warnt jetzt das Linker Kepler Klinikum. "Eine Impfung schützt effektiv vor dieser lebensbedrohlichen Erkrankung".

Ein Bub, der nicht geimpft war, muss derzeit in Linz auf der Intensivstation behandelt werden. Der 13-Jährige muss auf Grund einer Tetanusinfektion intensivmedizinisch betreut und behandelt werden. Ein ausreichender Impfschutz hätte diese Infektion laut Krankenhaus verhindern können.

Der Bub wird am Kepler Klinikum in Linz behandelt.
privat

"Wir rufen alle Eltern dringend dazu auf, den Impfschutz ihrer Kinder zu überprüfen und die Impfung gegebenenfalls auffrischen zu lassen" , so Kuk-Ärztin Ariane Biebl.

"Die Tetanusimpfung ist im kostenfreien Impfprogramm enthalten und wird im Rahmen der 6-fach Impfung nach dem 2 + 1 Schema im 3., 5. und 11.-12. Lebensmonat geimpft".

Im Schulalter (7. – 9. Lebensjahr) wird die Kombinationsimpfung Diphtherie, Tetanus, Pertussis (Keuchhusten) und Polio (Kinderlähmung) wiederholt. "Danach ist bis zum 60. Lebensjahr alle 10 Jahre eine Auffrischung nötig", appelliert Biebl dringend an alle Eltern, die Impfintervalle im Auge zu behalten.

Infobox:

Wundstarrkrampf wird durch Gifte (=Toxin) des Bakteriums Clostridium tetani ausgelöst. Mögliche Infektionsquellen sind Staub, Erde und Ausscheidungen von Tieren (z.B. Pferde, Hunde). Eintrittsstelle für den Erreger sind Verletzungen und Wunden, auch kleinste Verletzungen durch Holzsplitter oder Dornen, welche häufig unbemerkt bleiben, kommen dafür in Frage.

Das vom Erreger gebildete Gift wandert entlang der Nervenbahnen in Gehirn und Rückenmark. Dann kommt es zu Muskelversteifungen, vor allem im Bereich von Nacken- und Kaumuskulatur. Später tritt eine anfallsartige Starre des ganzen Körpers ein.

Impfmöglichkeiten gibt es bei allen niedergelassenen AllgemeinmedizinerInnen und KinderärztInnen, den Impf- und Impfberatungsstellen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (Land Oberösterreich - Impfstellen (land-oberoesterreich.gv.at) sowie beim Impfservice des Magistrats Linz (Impfservice - allgemein empfohlene Impfungen und Impfaktionen | Stadt Linz).

Den aktuellen Impfplan, sowie Informationen und Empfehlungen findet man hier: Impfplan Österreich (sozialministerium.at)

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