Show in Wien
Lebendige Kunst – Diese Werke bestehen aus Bakterien
Ein Künstler erschafft mit Bakterien einzigartige Kunstwerke, die nun in Wien gezeigt werden. Die lebenden Bakterienkulturen schaffen Schönes.
In Wien hat eine außergewöhnliche Kunstausstellung eröffnet. Das Besondere: Hier werden Kunst und Wissenschaft auf einzigartige Weise vereint. Der Künstler hinter den besonderen, farbenfrohen Werken ist Erich Schopf. Noch bis 1. Juni sind seine Werke in der City Gallery Vienna in der Mahlerstraße 11 in der Wiener City zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Der Künstler präsentiert zusammen mit dem Fotografen Uli Kallinger seine eigens entwickelte Technik der "Bacteriographie". Bei dieser Technik werden lebende Bakterienkulturen als künstlerisches Medium genutzt. Mit präziser Hand und wissenschaftlichem Know-how schafft Schopf farbenprächtige Bilder, die nun zu bestaunen sind.
Mit 14 Jahren geheime Welt erobert
Den Mikrokosmos entdeckte Erich Schopf schon in jungen Jahren für sich. Buntes und Verborgenes zogen ihn mit 14 Jahren in ihren Bann. Beruflich mit der Entwicklung von Anstrichmitteln beschäftigt, machte Schopf seine ersten künstlerischen Erfahrungen mit Zentrifugalbildern, bei denen ihm die Fliehkraft bei der Platzierung der Farben assisitierte.
Unsichtbare Welt nun sichtbar und schön
"Bacteriographie" ist eine Wortschöpfung des Künstlers, mit der er die Welt des Mikrokosmos so sichtbar macht, dass als Kunstwerk gezeigt werden können. Einfach ausgedrückt handelt es sich bei der "Bacteriographie" um das Zeichnen und Malen mit Bakterien, wobei der dazu notwendige Arbeitsprozess alles andere als einfach ist. Der Künstler nennt es darum einfach eine Symbiose von Kunst und Wissenschaft.
Aber seine Bacteriographie ist für Schopf nicht bloß ein Gemälde. Er sieht sie als wahres Naturwunder: "Es ist faszinierend zu sehen, wie Bakterienkulturen wachsen und dabei Kunstwerke entstehen", sagt Schopf. Wobei nur wenige Mikroorganismen seinen Worten zufolge die Fähigkeit besitzen, sehr komplexe Bilder zu komponieren. Dazu reicht ein winziger Ausgangspunkt. "Das Malen nannte ich 'Bacteriographie' und die Kompositionen 'Bacterioästhetik'".
Berufssoldat lichtet Mikrobenkunst ab
Seit Juni 2023 lichtet der Berufssoldat und Fotograf Uli Kallinger die Mikroben und Kunstwerke von Erich Schopf ab – und fängt die Schönheit und Komplexität der "Bacteriographie" mit seiner Kamera ein. "Immer wieder bringen sie (die Mikroben; Anm.) uns zum erstaunen, wenn wir diese erforschen", schwärmt Kallinger von der faszinierenden Zusammenarbeit mit dem Künstler.
Wer mehr über die einzigartige "Bacteriographie" und wie man mit Bakterien (fast) unsichtbar malt erfahren will, hat jetzt in Wien zum ersten Mal die Gelegenheit dazu, die beeindruckenden Bilder auf sich wirken zu lassen.