Welt
Lage in bosnischem Camp Lipa weiter miserabel
Im bosnischen Flüchtlingslager Lipa scheint keine Besserung in Sicht. Derzeit baue die Armee Zelte für etwa 900 Menschen in dem Notlager auf.
Laut den Vereinten Nationen befinden sich in Bosnien bis zu 2.500 Migranten auch weiterhin in einer desolaten Lage. Wie der Büroleiter der UNO-Organisation für Migration (IOM) in Bosnien-Herzegowina, Peter Van der Auweraert, am Dienstag schilderte, vierhinderten vor allem komplizierte politische und bürokratische Prozesse eine Lösung für die Menschen in Not. Die derzeitigen Lebensumstände seien menschenunwürdig: die Menschen in Lipa müssten bei Nachttemperaturen unter null Grad teils im Freien oder in unzureichenden Camps ohne Wasser, Strom, Toiletten, Duschen und Heizung ausharren.
Derzeit befinden sich rund 6.000 Migranten in Auffangzentren, wo es auch Platz für die anderen gebe. Jedoch scheitere eine Umsiedlung bisher an den örtlichen Behörden. Die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen versorgten die Menschen notdürftig mit Essen, Schlafsäcken und warmer Kleidung.
Zelte erst in einigen Tagen bezugsfertig
Zurzeit baue die Armee neue Zelte für die rund 900 Menschen auf, die im Notlager Lipa waren. Jene seien jedoch erst in zwei bis drei Tagen bezugsfertig, teilte Van der Auweraert mit.
„"Und wir brauchen auch Lösungen für die, die im Freien leben", forderte er.“
Wegen unzureichender Infrastruktur musste das Camp vor Weihnachten geschlossen werden. Obwohl die lokale Regierung zugesagt hatte, dies zu tun, wurde das Camp nie an das zentrale Wasser- und Stromnetz angeschlossen. Laut Berichten des regionalen Internetportals TV N1 am Dienstag, soll das Camp Lipa nun doch mit Elektrizität und fließendem Wasser versorgt werden.
Die Europäische Union finanziert die humanitäre Hilfe für Menschen in Lipa. Der Außenbeauftragte Josep Borrell kündigte zuletzt an, dass die EU bereit sei, zusätzliche 3,5 Millionen Euro für humanitäre Hilfe an Bosnien zu zahlen. Bisher hat jedoch kein Land angeboten, die Menschen aufzunehmen, sagt der der Bosnien-IOM-Chef Auweraert.