Zu wenig Zeit?
"Lächerlich!" Fahrer schäumen wegen Formel-1-Tests
Seit Mittwoch laufen die dreitägigen Formel-1-Testfahrten vor dem Saisonauftakt. Für die Motorsport-Stars viel zu wenig. Es hagelt Kritik.
Testfahrten sind in der Formel 1 strikt reglementiert. Abgesehen von Ausfahrten für Filmaufnahmen, die auf 200 Kilometer beschränkt sind, und mit zwei Jahre alten Autos ist der dreitägige Formel-1-Test in Bahrain die einzige Möglichkeit, die neuen Boliden auszuprobieren. Alle zehn Teams befahren die Strecke in Sakhir, jeder Pilot erhält eineinhalb Tage Testzeit.
Für die Stars der Formel 1 allerdings viel zu wenig, deshalb sparten einige auch nicht mit deutlicher Kritik an den Testfahrten. "Ich habe den gesamten Winter lang darüber nachgedacht, wie unfair das ist, dass wir nur eineinhalb Tage haben, um uns auf eine Weltmeisterschaft vorzubereiten", ärgerte sich der routinierte Spanier Fernando Alonso.
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"Lächerlich"
Jedes Team darf nur ein Auto stellen, also muss ein Pilot immer zuschauen. Ursprünglich wurde dies eingeführt, um Kosten zu sparen. "Ich weiß nicht, warum wir nicht mit zwei Autos fahren. Wir sind ja schon in Bahrain und fahren dort in der kommenden Woche ein Rennen", erklärte der Aston-Martin-Pilot weiter. "Ich verstehe nicht, warum wir nicht vier Tage in Bahrain sind, das könnten zwei und zwei für die Fahrer sein. Wenn man drei Tage testet, ist das eine ungerade Zahl, man kann das nicht gut zwischen den Fahrern aufteilen", argumentierte der zweimalige Weltmeister weiter. "Wir reden hier von der anspruchsvollsten Sportart mit einem Budget von 200 Millionen pro Team. Das ist schon lächerlich", so der Spanier.
Unterstützung erhielt Alonso auch von anderen Piloten: "Unter der Voraussetzung, dass alles reibungslos abläuft, sind eineinhalb Tage pro Fahrer das absolute Minimum", meinte etwa Mercedes-Ass George Russell. "Einerseits ist es wahrscheinlich der Versuch, es fairer für alle zu machen. Andererseits haben wir gar kein Testauto. Währen andere Teams schon ein bisschen fahren konnten (bei Shakedowns, Anm.), so war der gestrige Tag für mich der erste im Formel-1-Auto seit Abu Dhabi. Und das ist dann wieder nicht fair", ergänzte Williams-Mann Alexander Albon, der drei weitere Testtage forderte.