690.000 Euro Schulden
Kunden finden Mängel an Traumhaus – Firma geht pleite
Wenn der Schuldenberg zu hoch wird: Über eine heimische Holzbaufirma wurde das Konkursverfahren eröffnet. Es ist von 690.000 Euro Schulden die Rede.
Häuslbauer kennen das: Es treten eklatante Mängel auf, aber das zuständige Unternehmen meldet Insolvenz an. Die Firma HMVH – früher Vollhaus – mit Sitz in Eberschwang (Bez. Ried im Innkreis) ist im Holzbaumeistergewerbe und im Spenglergewerbe aktiv: Sie führte größere Projekte wie die Errichtung von Einfamilienhäusern durch, aber auch Sanierungs- und Umbauarbeiten.
Zahlungsunfähigkeit
"Die Antragstellerin sieht sich gezwungen, ihre Zahlungsunfähigkeit einzugestehen", heißt es im Insolvenzantrag. Und: "Die Zahlungsunfähigkeit ist ausschließlich auf die fehlende Liquidität zurückzuführen. Einerseits hat die Hausbank, alle Kreditlinien fällig gestellt, andererseits haben mehrere Kunden ihre Werklohnzahlungen (berechtigt) nicht geleistet."
Als Hauptgrund für die fehlenden Zahlungen wurden aufgetretene Mängel angegeben, die von zwei Subunternehmern der Antragstellerin verursacht wurden. "Im Frühjahr 2023 hat die Antragstellerin bemerkt, dass bei zwei Neubauten von Einfamilienhäusern die von Subunternehmern eingebrachte Holzfaserdämmung, die in die Hohlräume der Holzmassivwände eingeblasen wird und für die Dämmung des Wohnhauses erforderlich ist, mangelhaft eingeblasen wurde."
Die Dämmung in den dafür vorbereiteten Kammern habe sich in einem erheblichen Ausmaß gesetzt und daher nicht ausreichend verdichtet, um den geforderten Dämmeffekt zu erwirken.
Hohe Mangelbehebungskosten
Konkret heißt es: "Je nach Größe des Wohnhauses und der Fassade sind pro Gebäude Mangelbehebungskosten zwischen € 40.000,00 und € 100.000,00 zu veranschlagen."
Laut Creditreform sind die Schulden mit 690.000 Euro beziffert. 338.000 Euro davon entfallen auf Banken. Das Vermögen besteht aus einem Bankguthaben in Höhe von 6.000 Euro und 58.000 Euro aus offenen Forderungen aus fertiggestellten Aufträgen.
Im Insolvenzantrage heißt es außerdem, dass die Schließung des Unternehmens beabsichtigt ist. Das Unternehmen sei nicht mehr in der Lage, ihren Betrieb fortzuführen. Sie könne die Mangelbehebungsarbeiten nicht durchführen.
Pool-Händler hat 2,7 Mio. Euro Schulden
Pleitegeier kreisen über dem Schwimmbecken: Über die 2020 gegründete Firma Poolz Trade aus Engerwitzdorf (Bez. Urfahr-Umgebung) ist insolvent. Das Unternehmen war im Handel von Pool- und Wellnesszubehör tätig. Von der Pleite sind ein Mitarbeiter und 18 Gläubiger betroffen. Die Schulden betragen rund 2,67 Mio. Euro. Dem steht ein Vermögen von zirka 1,33 Mio. gegenüber.