"Wenn ein Gast blöd kommt,..."
"Kunde ist nicht mehr König" – knallharte Gastro-Ansage
Gastro-Obmann der Wiener Wirtschaftskammer, Peter Dobcak, lässt aufhorchen: "Wenn ein Gast blöd kommt", sollen Wirte vor diesem nicht mehr buckeln.
Die Pandemie war für die Wiener Gastronomie eine Zäsur. Doch das große Verständnis und die "Wir schaffen das gemeinsam"-Einstellung sind längst dahin – schneller, als so mancher gedacht hatte.
Peter Dobcak, Fachgruppenobmann der Gastronomie der Wiener Wirtschaftskammer, beklagt im Gespräch mit "Krone.tv", dass die Gäste vermehrt ungeduldiger und ruppiger gegenüber den Kellnern und Co. geworden sind. Und das, obwohl hinlänglich bekannt sein sollte, dass es auch in der Gastro-Sparte einen eklatanten Fachkräftemangel gibt.
Die Lokalbetreiber würden sich viel Mühe geben, bessere Arbeitsbedingungen anzubieten, um ihre offenen Stellen zu füllen. Für Dobcak heißt das auch, dass sich der Chef in Streitfällen schützend vor seine Mitarbeiter stellt – und gegebenenfalls einen unangenehmen Gast vor die Tür setzt.
Wer "blöd kommt", fliegt
"Die Zeiten, wo man glaubt, man geht in ein Lokal und der Kunde ist König – heißt, er kann sich alles erlauben –, die sind lange vorbei", sagt der Gastro-Obmann. "Der Gast kauft die Dienstleistung und nicht den Menschen". Er erwarte sich deshalb "klare Unterstützung" für die Mitarbeiter, "wenn ein Gast blöd kommt".
"Dann sollte der Unternehmer oder der Restaurantleiter das Gespräch führen. Wenn es sich nicht zum Guten wenden lässt, dann muss man sich vom Gast einfach verabschieden. Man findet heute schwieriger Mitarbeiter als Gäste", so Dobcaks harte Ansage.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Der Gastro-Obmann der Wiener Wirtschaftskammer, Peter Dobcak beklagt, dass Gäste ungeduldiger und ruppiger geworden sind, obwohl es in der Branche einen Fachkräftemangel gibt
- Er fordert klare Unterstützung für die Mitarbeiter und betont, dass der Kunde nicht mehr König ist, sondern die Dienstleistung, nicht den Menschen kauft