Fussball
Kultklub Vienna will bis 2026 in die Bundesliga
Die Vienna will an alte Erfolge anschließen. Der sechsfache Meister, der heuer in der Regionalliga angreift, plant bis 2026 das Bundesliga-Comeback.
Vor 29 Jahren stieg die Vienna aus der Bundesliga ab. Was 1992 niemand ahnen konnte: Die Rückkehr ins Oberhaus sollte nicht mehr gelingen. Der sechsfache Meister rutschte bis in die Regionalliga ab. Nach einer Insolvenz folgte 2017 sogar der erzwungene Neustart in Liga fünf. Der älteste Klub Österreichs lag am Boden.
Diese Zeiten gehören der Vergangenheit an. Auf der Hohen Warte im 19. Bezirk herrscht wieder Aufbruchsstimmung. Die Döblinger, die von Hauptsponsor Uniqa Leben eingehaucht bekamen, kehren heuer in die Regionalliga zurück – und wälzen große Pläne.
Wie die Vienna am Donnerstag in den neu gestalteten VIP-Räumlichkeiten der geschichtsträchtigen Naturarena vermeldete, soll in absehbarer Zeit die Rückkehr in die Bundesliga gelingen. Konkret: bis 2026. "Es knistert, es prickelt. Wir wollen angreifen und sympathisch sein", sagt Roland Schmid.
"Vienna Campus" um 8,5 Millionen Euro
Der Unternehmer (IMMOunited) wollte 2019 Rapid-Präsident werden, scheiterte denkbar knapp an Martin Bruckner. Nun fließt seine Energie (und sein Geld) in die Vienna. Vorwiegend in den Nachwuchs. In der Spielmanngasse, zehn Gehminuten von der Hohen Warte entfernt, entsteht der "Vienna Campus". Ein Trainingszentrum inklusive vier Plätzen, einem Funktionsgebäude und einer kleinen Tribüne. 8,5 Millionen Euro soll die Endausbaustufe kosten. Der Spatenstich ist bereits erfolgt, in fünf bis sieben Jahren soll alles fertig sein. "Es wird ein sensationell tolles Fußballprojekt entstehen. Wir haben viele Möglichkeiten, aber nur eine Chance – den eigenen Nachwuchs", sagt Schmid.
"Fußball nicht programmierbar"
Vienna-Vizepräsident Kurt Svoboda: "Wir geben nicht vor, österreichischer Meister werden zu wollen. Wir behaupten auch nicht, in der Champions League für Furore zu sorgen. Das wäre unseriös. Fußball ist nicht programmierbar. Der Verein soll gesund wachsen und sich die Erstklassigkeit mit effizienter Arbeit schrittweise erarbeiten." Ehrlicher Nachsatz: "Es kann schon sein, dass es nach zwei Schritten nach vorne mal einen zurück geht."
Fakt ist natürlich auch: Sollte der Vienna der Durchmarsch gelingen, muss die Hohe Warte auf Bundesliga-Niveau gebracht werden. Pläne dazu liegen bereits in der Schublade, sind aber noch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
Während die Vienna-Herren heuer in der Regionalliga angreifen, ist die Frauen-Mannschaft erstmals im "Konzert der Großen" dabei. "Mittelfristig wollen wir St. Pölten fordern und um den Titel mitspielen", gibt Svoboda das Ziel für die Damen aus.
Ottakringer statt Villacher
Kulinarische News: Ab sofort wird auf der Hohen Warte Ottakringer Bier ausgeschenkt. Die Firma "Food Affairs" – die auch im Allianz Stadion aufkocht – übernimmt die Gastronomie.