Kult-Veranstalter Vojo Radkovic plötzlich verstorben

Er hat die Musikgeschichte der Steiermark hautnah erlebt und mitgeprägt. Dennoch war er nie einer, der sich in den Vordergrund gedrängt hat. Jetzt ist der legendäre Grazer Konzertveranstalter, Musiker und langjährige Journalist Vojo Radkovic im Alter von 77 Jahren verstorben.

Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, soll er am Wochenende über Schmerzen geklagt haben, woraufhin man ihn ins Krankenhaus brachte, wo er in der Nacht auf Montag verstarb.

Er war erst Pionier – sang u.a. bei "Magic" (wie auch Günter Timischl und Boris Bukowski) –, dann Reporter und schließlich größter Musikveranstalter des Landes. Von AC/DC über Elton John, den Dire Straits, Bob Dylan, Tina Turner bis Metallica – Radkovic sorgte er ab den 1970er-Jahren dafür, dass sich Graz nach und nach zur heimlichen Musikhauptstadt Österreichs entwickelte.

"Die Gage, gerne auch Dollar, brachte ich persönlich im Aktenkoffer", verriet er in seinem 2022 erschienenen Buch "Kaffee mit Johnny Cash" (edition keiper). In 50 Jahren hat Radkovic rund 5.000 Konzerte – oft im Alleingang – organisiert.

Entdecker von Opus

Er gilt aber auch als Mitgestalter und Entwickler der heimischen Musikszene. Als Veranstalter des Steirischen Bandwettbewerbs kürte er u.a. die Gruppe Opus gleich bei ihrem ersten Auftritt zur Siegerband – noch lange bevor dieser mit "Live is Life" der internationale Durchbruch gelang. Auch STS, Stefanie Werger, Paul Pizzera, Turning Point (siehe Video) oder der EAV griff er von Beginn an unter die Arme. Legendär auch seine "Krampuskränzchen" mit Ostbahn Kurti.

"Mit Vojo haben wir einen Menschen verloren, der die Pop- und Rockmusikszene in unserer Stadt wesentlich mitgestaltet und immer wieder jungen Talenten eine Bühne gegeben hat", so die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr.

Darüber hinaus unterstützte er mit seiner Benefiz-Show "Let's spend the night together" über 30 Jahre lang karitative Einrichtungen wie "Steirer helfen Steirern" oder die Steirische Kinderkrebshilfe. Radkovic arbeitete in der Landesleitung der "Kinderfreunde" mit, machte Projekte am Steinberg und hielt Workshops ab. Er hinterlässt seine Ehefrau Lili und zwei Kinder.