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Kult-Arbeitsloser Arno Dübel ist tot – er wurde nur 67
Der "frechste Arbeitslose Deutschlands" machte aus seiner Arbeitsverweigerung keinen Hehl. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er einsam in Hamburg.
Er wurde als "Deutschlands frechster Arbeitsloser" bekannt – jetzt ist Arno Dübel im Alter von 67 Jahren gestorben. In seiner Heimatstadt Hamburg wurde Dübel vor rund drei Wochen ins Universitätsspital eingeliefert und verstarb dort nur wenige Tage später, wie die "Morgenpost" berichtet.
Dübel erlangte mit seiner konsequenten Arbeitsverweigerung, die sich über Jahrzehnte hinzog, zweifelhaften Ruhm. Er hatte selbst angegeben, seit einer abgebrochenen Lehre 1976 durchgängig arbeitslos gewesen zu sein. Peinlich war das Dübel nicht – er war sogar stolz darauf.
Bei vielen stieß Dübel auf Unmut
Aufgrund seiner Äußerungen in Talkshows wie "Arabella" im Jahr 2001, in denen er Sätze wie "Wer arbeitet, ist doch blöd" von sich gab, stieß Dübel bei vielen Menschen auf Unmut. Er lehnte jegliche Arbeit ab und bevorzugte eine Unterstützung durch staatliche Leistungen.
Die "Bild" sowie andere Zeitungen, die Arno Dübel auch seinen Beinamen gaben, sahen in ihm den lebenden Beweis, dass es in Deutschland leicht sei, betrügerisch an Sozialleistungen zu kommen. Dübel machte derweil aus seiner Arbeitsscheu keinen Hehl – und gab viele Zitate von sich, mit denen er bereits Anfang der Nullerjahre für Schlagzeilen sorgte. "Ich will niemandem den Job wegnehmen. Ich stell mich ganz hinten an – aber ganz hinten", ist ein Beispiel.
Schlager-Karriere floppte
Zeitweise versuchte sich Dübel auch als Schlagersänger, doch seine Singles ("Der Klügere kippt nach" und "Ich bin doch lieb") floppten. Zuletzt versuchte er sich auch an einer Schauspielkarriere – ein Manager hatte angeblich alle Rechte an der "Marke Arno Dübel" gekauft. Doch auch dieser Anlauf verlief offenbar im Sand.
"Arbeit? Da hab ich nie was von gehalten. Ich hab ein Motivationsproblem", hatte Dübel 2010 der "Bild" gesagt. Er lebte zuletzt in einem Hamburger Alters- und Pflegeheim in idyllischer Einfamilienhaus-Umgebung. Seinen Lebensabend verbrachte der berühmte Hartz-4-Empfänger hier in einem 18-Quadratmeter-Zimmer mit Balkon.