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Kühe trampelten Frau tot: Witwer verklagt Landwirt

Heute Redaktion
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    Tatort Pinnistal: Beim Abstieg vom Habicht (3277 Meter) war die Bankkauffrau von der Kuhherde tot getrampelt worden.
    Tatort Pinnistal: Beim Abstieg vom Habicht (3277 Meter) war die Bankkauffrau von der Kuhherde tot getrampelt worden.
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    Eine Tragödie kommt vor Gericht: 2014 trampelten Kühe in Tirol eine deutsche Bankkauffrau (45) tot. Jetzt klagt der Witwer den Bauer, fordert 360.000 Euro.

    Die Tragödie in den Stubaier Alpen – und das gerichtliche Nachspiel: Eine Kuhherde hatte Bankkauffrau Daniela M. (45) aus Bad Dürkheim (D) im Juli 2014 totgetrampelt. Jetzt zog ihr Witwer Frank M. vor das Landesgericht Innsbruck und fordert in einer Zivilklage 359.905 Euro vom Besitzer der Tiroler Rinder.

    Das Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung war zuvor eingestellt worden – damit hatten sich der Ehemann und sein Sohn nicht abfinden können. "Er ist nach wir vor traumatisiert und bricht jedes Mal in Tränen aus, wenn er von seiner Frau spricht. Der Sohn frisst all die Trauer in sich hinein", wird sein Anwalt Michael Hirm in der "Bild-Zeitung" zitiert.

    Das Opfer wanderte alleine los – nur Hund "Frodo" begleitete sie

    Seine Frau war 2014 mit ihrer Schwiegermutter zu dem Campingplatz im Stubaital gereist – sie und ihr Mann hatten dort seit Jahren einen Dauerstellplatz für den Wohnwagen – , ihr Mann wollte nachkommen. Am Nachmittag war die Pfälzerin (45) alleine mit ihrem Bullterrier "Frodo" im Pinnistal am Habicht (3277 Meter) gewandert.

    Auf dem Rückweg dann das Unfassbare: Zehn Kühe und ihre zehn Kälber laufen auf Daniela M. und ihren Hund zu, umzingeln sie und trampeln sie nieder! Ein Zeuge: "Der Hund war zuvor ruhig. Erst als die Rinder das Frauchen angegriffen haben, begann er zu bellen!" Wanderer treiben die bis zu 700 Kilo schweren "Killer-Kühe" in die Flucht. Für das Opfer kommt jede Rettung zu spät: "Sie wurde 45 Minuten lang reanimiert. Ihre Verletzungen waren allerdings zu schwer", so ein Polizeisprecher.

    Die Obduktion hatte ergeben, dass Daniela M. an einer Quetschung des Herzbeutels gestorben war. Zudem waren ihre Rippen gebrochen, im Bauch hatte sie ein acht Zentimeter tiefes Loch. Ihr Terrier, der sich während des Angriffs losgerissen hatte, wurde drei Kilometer oberhalb des Tatorts gefunden. (tas)