Salzburg
Kündigung wegen fehlender Corona-Bescheide – AK erzürnt
Scharfe Kritik kommt von der Salzburger Arbeiterkammer an den für die Absonderungsbescheide zuständigen Behörden.
Der Bundesregierung sowie den Behörden bläst derzeit ein besonders heftiger Gegenwind ins Gesicht. Nachdem sich erst gestern der Wiener SPÖ-Gesundheitslandesrat Peter Hacker in einem offenen Brief mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein angelegt hat, geht nun auf die Arbeiterkammer Salzburg auf Konfrontation mit den Behörden.
Zahlreiche Zwangsurlaube und Kündigungen
Der Grund für die Beschwerde der AK sind die fehlenden oder erst viel zu spät kommenden Absonderungsbescheide, die mittlerweile auch am Arbeitsmarkt viele Probleme auslösen. Demnach berichtet die Arbeiterkammer von Fällen, wo Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gekündigt oder in Zwangsurlaub geschickt wurden, nach dem sie positiv getestet wurden, aber noch keinen Absonderungsbescheid hatten.
Dieser Bescheid, der für eine Krankschreibung reicht, würde manchmal erst nach einer Woche bei den Infizierten ankommen - für viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber viel zu spät. Peter Eder, Präsident der Salzburger AK meint dazu: "Wir haben mittlerweile seit 22 Monaten Pandemie. Wir haben immer wieder einen Peak gehabt. Da hätten die Behörden vorbereitend agieren müssen. Jetzt liegt das Problem wieder bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Arbeitgebern.“
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die aufgrund eines positiven Coronatests Urlaub nehmen mussten oder gar gekündigt wurden, ziehen mittlerweile vor Gericht. Die Arbeiterkammer hat ihnen dabei vollste Unterstützung zugesichert, um einen Rechtsstreit zu gewinnen.
Die Salzburger Landesregierung verspricht nun Besserung. Die zuständigen Behörden haben nun eine eigene Plattform zu installiert, die es Infizierten ermöglicht sich ihren Absonderungsbescheid mittels SMS zuschicken zu lassen. Bereits in den ersten drei Tagen wurden bereits 3.700 Absonderungsbescheide auf diese Weise an den Mann und an die Frau gebracht.