Wien
Kündigte der IS-Attentäter den Terror auf Instagram an?
Vor dem Terrorangriff im Zentrum Wiens war auf Instagram das Bild eines Jihadisten aufgetaucht, der mit einer sehr ähnlichen Waffe posierte.
Die österreichische Polizei überprüft derzeit noch die Identität des erschossenen Attentäters von Wien. Laut "Bild"-Zeitung haben die Ermittler aber bereits einen Verdacht, wer der Mann sein könnte. Am Tag des Anschlags soll er zwei Bekannten Videos vom Attentat auf "Charlie Hebdo" im 2015 geschickt haben. Damals hatten zwei islamische Extremisten das Redaktionsgebäude in Paris gestürmt und insgesamt zwölf Menschen ermordet.
Der mutmaßliche Täter soll zudem auf Instagram mehrere Fotos gepostet haben, auf denen er unter anderem einen Treueeid gegenüber dem "Führer der Gläubigen" Abu Ibrahim, Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat, leistete. Der Verdächtige posiert auf den Bildern mit zwei Waffen in der Hand. Laut "Bild" stimmen die Waffen mit jenen des Schützen in Wien überein.
Er war "sehr umfassend vorbereitet"
Mit der Munition soll der mutmaßliche Attentäter ein weiteres Foto gemacht haben. Dabei formte er mit Patronen den Schriftzug "Baqiyah" auf den Boden. Das arabische Wort ist Teil des Satzes "Dawlatul al-Islam baqiyah wa tatamaddad" (übersetzt "Der Islamische Staat bleibt bestehen und weitet sich aus").
Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig erklärte im ORF, dass der erschossene Attentäter mit einer Langwaffe, einer Pistole und einer Machete ausgerüstet gewesen sei. Er habe keinen Sprengstoffgürtel getragen, wie es anfänglich hieß, aber doch eine Attrappe. Er war "sehr umfassend vorbereitet", sagte Ludwig.
15 Verletzte, weiteres Opfer gestorben
Wie Michael Ludwig im ORF-Interview erklärte, ist eine Frau im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlegen. Wenige Stunden zuvor war bereits bekannt, dass zwei Passanten bei dem Terroranschlag ums Leben kamen. Ein Täter wurde von der Polizei erschossen, mindestens ein weiterer Täter befindet sich wahrscheinlich noch auf der Flucht.
Weiters sprach Ludwig von 15 Verletzten, sieben davon schwer. "Es ist ein furchtbares Verbrechen". Auch ein Polizeibeamter wurde angeschossen und schwer verletzt, laut Innenministerium sei der 28-Jährige in der Nacht notoperiert worden. Der Beamte befindet sich mittlerweile außer Lebensgefahr.