Sport

Kryenbühl: Zweiter dank veganer Ernährung

Heute Redaktion
Teilen

Urs Kryenbühl war vor dem Saisonstart nur absoluten Ski-Experten ein Begriff. Doch mit Rang zwei in der zweiten Abfahrt von Bormio raste der Schweizer mitten in die Weltspitze. Sein Geheimnis: Vegane Ernährung.

Der 25-jährige Schweizer galt in seiner Heimat schon lange als großes Abfahrts-Talent, schaffte es aber noch nie unter die Top-20. Erst in Bormio ging Kryenbühls Stern so richtig auf. Am Freitag raste er auf Rang 13, am Samstag sensationell auf den zweiten Platz. Nur acht Hundertstel fehlten zum Überraschungssieg.

Das Geheimnis des plötzlichen Erfolgs beim Schweizer ist die Ernährung. Seit Sommer verzichtet Kryenbühl komplett auf tierische Produkte, lebt vegan. "Ich will das keinem vorschreiben. Aber im Skisport kommt es oft auf Nuancen an. Ich hab gedacht, ich probiere das einmal. Es war der richtige Schritt", so der 25-Jährige im ORF.

Film löste vegane Ernährung aus

Ausschlaggebend dafür war der Film "Game Changer", in dem Formel-1-Serienweltmeister Lewis Hamilton oder Arnold Schwarzenegger über die Leistungssteigerung durch vegane Ernährung berichteten.

Statt Käse und Cordon Bleu, den Leibgerichten des Schweizers, kommen nun vorwiegend im Wok zubereitetes Gemüse, Kartoffeln oder Reis auf den Tisch. Statt Kuhmilch gibt es Mandelmilch. "In den ersten Tagen wurde ich von einem Hungergefühl geplagt. Aber mittlerweile fühle ich mich bestens ernährt. Und ich bringe zwei Kilo mehr auf die Waage", erzählte Kryenbühl dem Blick.

Nicht aus ethischen Gründen

Ethisch will der Schweizer seine Ernährung nicht begründen. "Ich kann gut verstehen, wenn jemand jeden Tag Fleisch oder Käse isst. Gut möglich, dass ich das eines Tages selber wieder tun werde."

Anstoß um über die Ernährung nachzudenken, war ein schwerer Sturz des Schweizers 2018 in Beaver Creek. Kryenbühl erlitt dabei eine schwere Gehirnerschütterung, musste sich in einer Dunkelkammer erholen. Und kam stärker zurück als je zuvor.